Der seit dem 16. Jahrhundert als Getränk in der alten Welt bekannte Kaffee ist die Leitlinie dieser CD. Zunächst in Konstantinopel getrunken, wurde das aufmunternde Getränk in Westeuropa verbreitet, auch in London, Paris und Leipzig. Mit dem Kaffee ist auch die Kultur der Kaffeehäuser verknüpft. Diese waren auch Restaurants, aber vor allem Stätten der Begegnung, des Gedankenaustauschs und teilweise auch der Kunst, kurzum Gesellschaftsräume. So spielten auch Musiker in diesen Räumlichkeiten und philosophierten mit den Gästen aus anderen Gesellschaftsbereichen.
Musik zum Thema Kaffee oder solche, die in den Kaffeehäusern mutmaßlich gespielt wurde, ist Gegenstand dieser Aufnahme. Mit das bekannteste Beispiel ist wohl die Kaffeekantate von Bach, aber auch Nicolas Bernier schrieb eine Kantate Le Caffé und Marin Marais eine Saillie du Caffé. Dazu gesellen sich osmanische Werke. Alles zusammen ist zu einem Fasil zusammengefügt. Das ist eine locker verbundene Suite, die auch Improvisationen, sogenannte Taksims, enthält. Das Beiheft geht detailliert auf das Thema ein.
Die Werke stoßen vereinzelt aufeinander, ansonsten geben sich die Übergänge fließender und damit verschmelzender. Die osmanischen Stücke in den Händen von Spezialisten für die Instrumente der Region sind ebenso mehr oder weniger für unsere Ohren fremd und damit auch mal irritierend. Doch da diese Instrumentalisten Meister ihres Faches sind, gelingt insgesamt ein sehr einnehmendes Hörbild dieser Werke.
Die westlichen Kompositionen werden vom Ensemble Masques unter Olivier Fortin mit präziser Hand und unzweifelhafter Technik dargeboten. Dabei gerät das Werk von Matthew Locke etwas derb tänzerisch, ansonsten wird ein gepflegtes Ensemblespiel vorgelegt.
Die drei Singstimmen werden in der Kaffeekantate von Bach benötigt, die Sopranistin Hana Blazikova darüber hinaus bei Nicolas Bernier. Während der Tenor Reinoud van Mechelen und der Bass Lisandro Abadie ihre Beiträge mit klarer Artikulation und stimmlicher Differenziertheit vorbringen, erscheint die Sopranistin dagegen ein wenig schroff und metallen und auch an Gestaltungskraft oder Willen durfte man noch mehr erwarten.