Les Musiciens et la Grande Guerre Vol 2: 1913 au Carrefour de la modernité; Igor Stravinsky: Le Sacre du Printemps (Klavier, vierhändig), Claude Debussy: En blanc et en noir; Ferrucio Busoni: Fantasia Contrappuntistica; 1 CD Editions Hortus 702; Jean-Sébastien Dureau & Vincent Planès, Klavier; 7/13 (76'40)
Les Musiciens et la Grande Guerre Vol 3: Hommage à Maurice Maréchal; Gabriel Fauré: Elégie; Johannes Brahms: Sonate für Violoncello und Klavier op. 38; Claude Debussy: Sonate pour violoncelle et piano no 1; Arthur Honegger: Sonate pour violoncelle et piano; Alain Meunier, Cello, Anne Le Bozec, Klavier; 1 CD Editions Hortus 703; 7/13 (60'40) – Rezension von Remy Franck
Nicht weniger als 30 CDs wird die Kollektion begreifen, die Hortus zwischen 2014 und 2018 herausgeben will und die den Titel ‘Les Musiciens et la Grande Guerre’ trägt. Sie ist Komponisten und Interpreten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs gewidmet.
Die erste CD enthält Werke von Albéric Magnard (1865-1914), einem der ersten Opfer des Krieges. Magnard, ein Mann mit Prinzipien (er unterstützte den Feminismus und Dreyfus) hatte 1904, in Baron (Oise) ein Herrenhaus erworben. Als er am 3. September 1914 dort von der deutschen Armee überfallen wurde, trat er ganz allein, mit dem Gewehr bewaffnet, dem Feind entgegen und wurde dabei getötet.
Die CD ist aber nicht nur wegen dieses tragischen Vorfalls von Bedeutung, sie enthält nämlich neben der brillanten und von Alain Meunier virtuos-lyrisch gespielten Cellosonate auch Magnards Gesamtwerk für Klavier. Guilhon-Philippe Herbert erweist sich als sensibler Interpret mit einer äußerst klaren und schlanken Tongebung.
Die zweite CD heißt ‘1913 – Au carrefour de la modernité’. Jean Sébastien Dureau und Vincent Planès spielen auf einem Pleyel-Flügel mit Doppeltastatur. Während der innovative Charakter der Stücke von Debussy und Busoni offen gelegt wird, bleibt Stravinskys ‘Sacre du Printemps’, der 1913 in Paris einen Skandal verursacht hatte, in dieser Klavierfassung seltsam weich und fast schon ‘unmodern’.
Die dritte Schallplatte der Sammlung ist eine Hommage an den Cellisten Maurice Maréchal (gest. 1964). bei dem auch Alain Meunier in die Lehre ging. Maréchal wurde im Jahr 1912 eingezogen und war im Ersten Weltkrieg Soldat. Seine Kameraden bastelten ihm aus dem Holz von Munitionskisten ein Cello, das sich heute im Musikinstrumentenmuseum des Pariser Konservatoriums befindet. Alain Meunier investiert sich voll und ganz in diese Hommage seines Lehrmeisters, aber am Ende bleibt doch ein eher fahler Eindruck, der maßgeblich auf die schlecht ausbalancierte und zu trockene Aufnahme zurück geht, zum Teil aber auch durch einen mangelnden interpretatorischen Konsens zwischen Meunier und der Pianistin bedingt ist.
The French label Hortus has published the first three CDs of a series which will have 30 discs when it will be completed in 2018. All the programs will be related in a way or another to the First World War. Among the now available CDs the one with the Cello Sonata and the complete piano works by Albéric Magnard, one of the first victims of the war, is musically the most satisfying.