Johann Bernhard Bach: Orchestersuiten (Ouvertüren) Nr. 1-4; Thüringer Bach Collegium; 1 CD Audite 97.770; Aufnahme 01/2019, Veröffentlichung 04/10/2019 (82'22) – Rezension von Remy Franck
Randvoll ist diese neue CD mit der Gesamteinspielung von Johann Bernhard Bachs Orchestersuiten durch das Thüringer Bach Collegium. Johann Bernhard Bach (1676-1749), ein Cousin zweiten Grades von Johann Sebastian Bach, komponierte diese Suiten für die Hofkapelle des Herzogs von Sachsen-Eisenach. Es sind stilistisch sehr vielfältige Stücke eines als kosmopolitisch bekannten Komponisten, der damit einen hervorragenden Beitrag zu Musik des Hochbarocks beisteuerte.
Das Thüringer Bach Collegium bestätigt mit seiner zweiten CD-Produktion sein hohes Niveau. Es zeigt in dieser exemplarischen Einspielung, wie kraft- und ausdrucksvoll deutsche Barockmusik sein kann, ohne je schwerfällig zu werden. Andere Ensembles haben versucht Schwere mit fetzigem Musizieren zu umgehen, aber das ist auch nicht der richtige Weg. Die Thüringer gehen da viel zielsicherer vor, mit klaren Phrasierungen, die die Musik kraftvoll wie elegant dahinströmen lassen. Sehr schön sind hier ein homogener Klang, viel Transparenz und ein feinfühliges Zusammenwirken, ausgehend von der Intensität eines hervorragend gestalteten inneren Dialoges.
This new CD is packed with the complete recording of Johann Bernhard Bach’s Orchestral Suites by the Thüringer Bach Collegium. Johann Bernhard Bach (1676-1749), a second-degree cousin of Johann Sebastian Bach, composed these suites for the court orchestra of the Duke of Saxony-Eisenach. The composer, known as cosmopolitan wrote stylistically very diverse pieces and thus made an outstanding contribution to the music of the High Baroque period.
With its second CD production, the Thüringer Bach Collegium confirms its high standard. In this exemplary recording it shows how powerful and expressive German baroque music can be without ever becoming cumbersome. Other ensembles have tried to avoid heaviness with high speed, but this is not the right way either. The Thuringians proceed much more purposefully, with clear phrasings that let the music flow powerfully and elegantly. The well balanced sound, a lot of transparency and a sensitive inner dialogue are very attractive.