Wenn auch das titelgebende Werk Prayer for Ukraine von Mykola Lysenko auf einen Text von Oleksandr Konysky nicht in der Zusammenstellung enthalten ist, so schwebt es doch als Idee über allem. Denn diese geistliche Hymne steht seit dem Ersten Weltkrieg für die Unabhängigkeit der Ukraine.
Die eingespielten Werke stammen von ukrainischen Komponisten. Daneben bieten sie aber auch viele Bezüge zur Volksmusik des Landes, indem sie deren Melodien verarbeiten. Doch gehen die Kompositionen darüber hinaus und bieten Anreicherungen moderner Tonsprache.
Das Quartett von Vasily Barvinsky, als Werk für noch junge Instrumentalisten geschrieben, bietet mit überschaubaren Anforderungen eine frische, jugendlich geprägte Ausformung. Die anderen Werke zeigen dagegen intensive, nachdenkliche und auch hoffnungsvolle Aspekte, die einen tiefen Eindruck hinterlassen.
Das Vivere String Quartet wurde 2010 in Lviv, deutsch Lemberg, gegründet. Sicherlich auch geprägt durch die aktuelle Kriegssituation nach dem russischen Einmarsch verstehen sie es, den Stücken die Ausdruckstärke mitzugeben, die den Werken innewohnt. Mit ihrem poetisch geprägten Ansatz verstehen sie es, Liebe und Verlust, Licht und Dunkelheit zu zeigen und damit Spannung und auch Ergriffenheit zu formulieren.
Even if the title work Prayer for Ukraine by Mykola Lysenko on a text by Oleksandr Konysky is not included in the compilation, it still hovers over everything as an idea. This spiritual hymn has stood for the independence of Ukraine since the First World War.
The recorded works are by Ukrainian composers. However, they also offer many references to the country’s folk music by incorporating its melodies. However, the compositions go beyond this and offer enrichments of modern musical language.
The quartet by Vasily Barvinsky, written as a work for young instrumentalists, offers a fresh, youthful form with manageable demands. The other works, on the other hand, show intense, thoughtful and also hopeful aspects that leave a deep impression.
The Vivere String Quartet was founded in Lviv in 2010. Certainly also influenced by the current war situation following the Russian invasion, they know how to give the pieces the expressiveness that is inherent in the works. With their poetic approach, they know how to depict love and loss, light and darkness and thus formulate tension and emotion.