Späte Kammermusik von Robert Schumann spielen Tabea Zimmermann, Jörg Widmann und Denes Varjon. Es sind partnerschaftlich aufgebaute Interpretationen voller Feinheit und Sensibilität. Alle drei sind Wissende, deren Spiel auf dieser Grundlage sehr spontan und überaus charmant und verspielt wirkt. So werden die Märchenerzählungen für Klarinette, Bratsche und Klavier op. 132 zu einem äußerst charmanten und lieblichen Stück.
Überzeugend und ungemein sensibel werden die ‘Drei Fantasiestücke’ für Klarinette und Klavier op. 73 von Jörg Widmann gespielt. Er versteht es gekonnt, die intimistischen und sehr in sich gekehrten Werke auf schönste Weise auszuloten. Denes Varjon beschränkt sich nicht nur auf die Begleitung, sondern füllt das Stück mit hervorragenden Klavierspiel optimal aus.
Überaus sensibel, erklingen die Märchenbilder op. 113, die dank des warmen Bratschentons von Tabea Zimmermann das Fantastische eindringlich hervorkehren. Dabei bleibt das Spiel der Musiker immer leicht und elegant.
Jörg Widmanns ‘Es war einmal’ (Fünf Stücke im Märchenton), dauern fast eine halbe Stunde. Sie sind nicht so leicht und charmant wie Schumann-Kompositionen, aber viel evokativer. Wer sollte nicht an die Märchen aus tausendundeiner Nacht denken, wenn Tabea Zimmermann die ‘Fata Morgana’ anstimmt, während die Eishöhle uns in die nordische Sagenwelt schickt. Prinzen und Prinzessinnen dominieren die vierte Erzählung, denn das ist es, was man hier hört, Geschichten, phantasievoll erzählt.
Das fein nuancierte Spiel der drei Musiker bringt das Werk optimal zur Geltung.