Nicholas Ludford gehört zu jenen englischen Renaissance-Komponisten, deren Werke mit der anglikanischen Wende aus der Liturgie verschwanden. Fachleute erklären dies mit Ludfords tiefem katholischen Glauben und seiner Weigerung, sich der Reformbewegung musikalisch anzupassen.
Die vorliegende Produktion bringt Ludfords Musik in unsere Zeit, dies in zweifacher Hinsicht: Ein fast verschollener Komponist kommt allmählich wieder ans Licht und wird zudem mit zeitgenössischen Klängen konfrontiert. Wir folgen nämlich dem liturgischen Ablauf in Zeitsprüngen: lateinische Sequenzen stehen Ludfords Ordinariumsvertonungen voran. Diese wiederum werden mit Zwischenrufen aus dem 20. Jahrhundert ergänzt (Graham Lack, Kenneth Leigthon).
Es ist eine kluge und gelungene Dramaturgie, die hier zustande gekommen ist, und der Trinity Boys Choir erweist sich als feiner Interpret aller Stilrichtungen. Eine besondere Klangnote bringt zudem der typisch britische Handbell Choir mit ein.
Wie immer bei Aufnahmen in Kirchen stellt der Hall eine Hürde dar, die nur teilweise übersprungen werden konnte. Insbesondere der Versuch, die Eingangsprozession sowie den Auszug der Geistlichkeit möglichst authentisch wiederzugeben, ist nicht sehr überzeugend gelungen.
In a well thought dramaturgic presentation, Nicholas Ludford’s Missa Dominica is revived in a stylish performance with the excellent Trinity Boys Choir, to which the Handbell Choir adds a special sound. Alas, the recording is too reverberant.