Bruckner, Führer, Eybler, Gänsbacher – vier Komponisten aus dem 19. Jahrhundert, die in der romantischen Sakralmusik mehr oder weniger große Spuren hinterlassen haben. Lukas Borowicz hat die vier Zeitgenossen nicht nur in einem Programm zusammengefasst, er hat sie quasi in einem Werk vereint. Gerüst des Programms ist Bruckners frühe ‘Missa solemnis’ zwischen deren einzelne Sätze der Dirigent die anderen Kompositionen eingefügt hat.
Das Konzept überzeugt zunächst musikalisch, weil die kompositorische Geistesverwandtschaft mehr als deutlich wird. Auch interpretatorisch lässt die Aufnahme keine Wünsche übrig. Der RIAS-Kammerchor singt wie gewohnt solide homogen mit klarer Diktion. Die ‘Akademie für Alte Musik’ versucht nicht, historisierend an die Werke heranzugehen. Ebenso wenig meidet sie die Falle der künstlichen Aufblähung. Lukas Borowicz beweist, dass man auch ohne romantische Großbesetzung kraftvoll und majestätisch, klangprächtig, differenziert und transparent musizieren kann.
With a convincingly coherent concept this recording is also musically rewarding. Lukasz Borowicz proves that Brucker’s music can get all the needed sound splendor with a smaller ensemble. The transparency and the nuanced differentiation are the major assets of the performance.
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