‘Mund auf statt Klappe zu – Frauenbewegung in lauten Tönen’ lautete der Titel eines grenzübergreifenden Chorprojekts, das 2012 von der Luxemburger Institution ‘CID | Fraen an Gender’ organisiert worden war. Zahlreiche, aus verschiedenen Ländern und Epochen stammende Lieder der Frauenbewegung wurden zu diesem Anlass für dreistimmigen Frauenchor musikalisch neu arrangiert und einzelne Stücke neu getextet bzw. vertont.
Die gemeinsam mit dem Musikverlag ‘Furore’ aus Kassel herausgegebene zweibändige Notenedition ‘Mund auf statt Klappe zu! wurde jetzt mit dem Deutschen Musikeditionspreis ‘Best Edition 2015’ ausgezeichnet. Die Jury begründet die Auszeichnung damit, dass durch die beiden Notenbände dieses Kulturgut allen Chören weltweit zugänglich gemacht wird. Das musikalische historische Vermächtnis der Frauenbewegung wird so für die Gesellschaft und somit auch für die jüngeren Generationen erhalten.
‘Frau und Musik’ ist ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt des CID. Dessen Frauenmusikarchiv umfasst rund 4.500 CDS, über 3.000 Partituren sowie zahlreiche Bücher zum Thema Gender und Musik. Seit 2000 bzw. 2003 beherbergt das CID die Archive der Luxemburger Komponistinnen Helen Buchholtz und Lou Koster. Archive zeitgenössischer Komponistinnen aus dem Raum Luxemburg wie Albena Petrovic oder Cathy Krier befinden sich im Aufbau.