Das Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg plant Budgetkürzungen und Umstrukturierungen bei seinen Musikhochschulen. Von den Kürzungen betroffen sind – wie bereits berichtet – vor allem die Hochschulen Mannheim und Trossingen. An beiden Standorten sollen u.a. die Abteilungen zur Ausbildung von Orchestermusikerinnen und Orchestermusikern geschlossen werden. Das hat jetzt erneut Christian Höppner, den Generalsekretär des Deutschen Musikrates auf den Plan gerufen, der in einer Pressenmitteilung schreibt: « Offenkundig sind der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Theresia Bauer, die Dimensionen ihres Wildwasserkurses in Bezug auf die Musikhochschulen nicht klar. Die Bandbreite der Stellungnahmen – von der Laienmusik über die Profiszene bis hin zu Wirtschaftsunternehmen – unterstreicht nachdrücklich den drohenden Substanzverlust in der Bildungs- und Kulturlandschaft. Der Deutsche Musikrat fordert Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf, sich endlich dieses Themas anzunehmen. Es ist schlechter Stil, das zivilgesellschaftliche Engagement der zahlreichen Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Sicherung des Bildungs- und Kulturlandes einsetzen, zu missachten.“

Die Schließungen der Orchestermusik-Abteilungen an den Musikhochschulen Mannheim und Trossingen würden für die Nachwuchsmusikerinnen und -musiker erhebliche Nachteile verursachen. Die Hochschulausbildung habe vor allem in Mannheim einen besonders starken praktischen Bezug, betont Sönke Lentz, Projektleiter des Bundesjugendorchesters. Es gebe dort eine gut etablierte Orchesterakademie mit verschiedenen Profiensembles, die den Studenten sehr früh und umfassend eine Orchesterausbildung ermöglichen. Darüber hinaus sei grundsätzlich zu betonen, dass durch den Wegfall von Hochschulen, die sich für die Ausbildung von Jungstudenten engagieren, ein wichtiges Reservoir hochbegabterNachwuchsmusiker für das bundesdeutsche Jugendorchester verloren wäre.

 

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