Nach circa 30 Jahren, nach ihren ersten Einspielungen mit Karajan, die den Beginn ihrer Weltkarriere markierten, machte Anne-Sophie Mutter 2013 wieder eine Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern. Und wenn früher Karajan eindeutig der Leader war, so drückt Mutter in diesen neuen Einspielungen der Musik selber ihren ganz individuellen und persönlichen Stempel auf. Und sie tut das mit Honeck zusammen: beide entführen uns in eine Welt unbeschränkten musikantischen Agierens, als Gegenpol zu sehen zur rezenten Einspielung des Violinkonzerts von Julia Fischer und David Zinman.
Der puren und verzückenden Fischer-Schönheit seit Mutter eine extrem kontrastreiche Interpretation gegenüber, mit kräftiger Gestik und herben Akzenten, manchmal sogar mit rauem Klang. Dieses urwüchsig Musikantische findet seine Antwort in einem eben so kontrastreichen und dynamisch reichen Spiel der Berliner Philharmoniker. Das alles gibt dem Dvorak-Violinkonzert und den kleineren Stücken eine kräftige Expressivität.
Das Violinkonzert gibt es auch auf einer der CD beigelegten DVD zu sehen, die zwar den Vorteil des Bildes hat, dafür aber klanglich weniger gut ist als die CD, deren Sound prägnanter und griffiger ist, was der Interpretation auch eher entspricht.
First rate performances of Dvorak’s Violin Concerto and some shorter pieces. Mutter and Honeck present a highly expressive Dvorak, full of contrasts and crispy accentuation. For the time being, this recording has to be included in the short list of the best recordings of the Concerto.