Die Luzerner Stiftung ‘Salle Modulable’ und Butterfield Trust (Bermuda) Ltd., als Trustee des ‘Art I Trust’, haben heute den Neustart des Projekts für ein modular aufgebautes Opernhaus in Luzern bekannt gegeben. Dieses soll der Vision des verstorbenen Christof Engelhorn entsprechen. Die beiden Parteien haben eine Vereinbarung unterzeichnet, mit der die rechtliche Auseinandersetzung (Pizzicato berichtete hier und hier) um das Projekt beendet wird und die Parameter für die Realisierung der Salle Modulable definiert werden.
Vertreter von Stiftung ‘Salle Modulable’ und ‘Butterfield Trust’ stellten heute im Beisein von Regierungsvertretern von Stadt und Kanton Luzern an einer gemeinsamen Medienkonferenz im KKL Luzern die Eckpunkte der Vereinbarung vor.
Demnach ist es das erklärte Ziel von Stiftung ‘Salle Modulable’ und ‘Butterfield Trust’, im Zentrum von Luzern ein Gebäude mit einem modularen, flexibel veränderbaren Aufführungsraum zu errichten. Das neue Theaterhaus soll eine international anerkannte Plattform für Inszenierungen und kreatives Experimentieren in den Bereichen Oper, Musiktheater, Tanz und Schauspiel bieten. Das Projekt soll im Rahmen der ‘Neue Theater Infrastruktur (NTI)’ realisiert werden.
Die Stiftung ‘Salle Modulable’ und ‘Butterfield Trust’ haben vereinbart, dass die Stiftung ‘Salle Modulable’ die international renommierte Beratungsfirma ‘Arup USA Inc.’ beauftragen wird, die Machbarkeit des Projektes in Bezug auf Bau und Betrieb abzuklären. ‘Butterfield Trust’ übernimmt die Finanzierung dieser Studie. In einer ersten Phase, die innert der nächsten 12 Monate abgeschlossen werden soll, wird ‘Arup’ die technische Machbarkeit des Projekts überprüfen. ‘Arup’ wird auch eine Schätzung der Kosten für Bau und Betrieb der ‘Salle Modulable’ vornehmen sowie aufzeigen, welche rechtlichen und politischen Bedingungen für deren Realisierung erfüllt sein müssen.
Danach würden gemäss der Vereinbarung drei weitere Jahre zur Verfügung stehen, um sämtliche finanziellen und politischen Bedingungen für das Projekt zu erfüllen. Dazu gehören auch bindende Verpflichtungen von Stadt und Kanton Luzern für alle Belange, die für die Machbarkeit von Bau und Betrieb der ‘Salle Modulable’ relevant sind.
Sofern die in der Vereinbarung festgeschriebenen Vorbedingungen auf diese Weise erfüllt sind und die Machbarkeit des Projekts damit bestätigt ist, wird Butterfield Trust den Bau des modularen Opernhauses mit insgesamt CHF 120 Mio. unterstützen. Dieser Betrag entspricht der Summe, die Butterfield Trust beim Start des Projekts im Jahr 2007 in Aussicht gestellt hatte.
Für die bisherigen Vorarbeiten zur Projektierung der ‘Salle Modulable’ hat ‘Butterfield Trust’ in der Vergangenheit bereits CHF 5,75 Mio. bezahlt. Die restlichen finanziellen Verpflichtungen von Butterfield Trust belaufen sich somit im Falle einer Realisierung der ‘Salle Modulable’ auf CHF 114,25 Mio. Nach Abzug weiterer Kosten für die Projektierung, Rechtliches, Buchhaltung und Administration dürften gemäss heutigen Schätzungen schließlich rund CHF 80 Mio. für den Bau des neuen modularen Theaters in Luzern zur Verfügung stehen.
« In den letzten Jahren glaubten wir nicht daran, dass die ‘Salle Modulable’ so gebaut und später betrieben werden könnte, wie es der Vision von Christof Engelhorn entsprach, welche die Basis war für die von ‘Butterfield Trust’ im Jahr 2007 ursprünglich angekündigte Unterstützung“, sagte Ernst F. Schmid, welcher ‘Butterfield Trust’ im Stiftungsrat der Stiftung ‘Salle Modulable’ vertreten wird, an der Medienkonferenz. « Aber nach langen und intensiven Gesprächen und Verhandlungen mit der Stiftung ‘Salle Modulable’ sind wir nun überzeugt davon, dass dieses Ziel erreicht werden könnte. Deshalb ist es der erklärte Wunsch der Angehörigen des verstorbenen Christof Engelhorn, den Willen ihres Vaters und Großvaters zu erfüllen und der ‘Salle Modulable’ eine Chance zu geben, dass sie realisiert werden kann.“
« Diese Vereinbarung zwischen Butterfield Trust und der Stiftung ‘Salle Modulable’ stellt einen historischen Moment für unsere Stadt und für unsere ganze Region dar“, sagte Hubert Achermann, Präsident der Stiftung ‘Salle Modulable’, an der Medienkonferenz. « Wir haben uns zusammengeschlossen und auf Rahmenbedingungen für einen Neustart des Projekts geeinigt. Damit haben wir jetzt die Möglichkeit, ein einzigartiges modulares Theaterhaus zu erschaffen, welches die Wahrnehmung von Luzern als international führendes Kulturzentrum noch weiter steigern wird.“