In einer exzellenten, sehr expansiv-räumlichen Surroundaufnahme erlangt Mariss Jansons’ Siebte Mahler eine großartige Wirkung. Der Klang ist opulenter als jener der Einspielung mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahre 2007 (BR Klassik). Das ‘Concertgebouw Orkest’ spielt sogar eine Spur leidenschaftlicher als die Bayern, in jedem Fall bringt die Aufnahme mehr Farben und Nuancen zum Ausdruck.
Ansonsten gelingt es Jansons an den Grachten so gut wie an der Isar, die Vielzahl an Elementen, ironische, groteske oder sentimentale zu fusionieren, die Sätze anzugleichen und aus dem so sehr zerklüfteten Werk ein Ganzes zu machen, das am Anfang sehr geheimnisvoll und gespenstisch wirkt. Selbst das Andante amoroso der 2. Nachtmusik wird zur Satire, zu einem Zerrbild menschlicher Gefühle.
Weil Chailly in seiner Leipziger Aufnahme schon in den ersten drei Sätzen viel Positives ausgemacht hat, kann er das Finale voll fröhlich gestalten. Bei Jansons wird das Überdreht-Fröhliche mit einem Schuss Pathos garniert, der die Freude dann doch noch relativiert.
Das ‘Concertgebouw Orkest’ spielt souverän und folgt Jansons Angaben spontan und sehr genau.
Die Mehrkanal-Tonaufnahme ist sehr natürlich und trägt ihrerseits viel zum guten Eindruck bei, den diese Produktion hinterlässt.