Zentren haben schon immer auch Künstler angezogen. In der ausgehenden Renaissance war das Rom, wo sich nach Avignon der Papststaat neu formierte und ein Gravitationszentrum wurde, dem sich auch Musiker nicht entziehen konnten oder wollten. So trafen sie aus unterschiedlichen Ecken Europas hier zusammen, etwa der Flame Josquin Deprez und der Spanier Tomás Luis de Victoria sowie in dieser Auswahl von Chorwerken die beiden aus Italien stammenden Gregorio Allegri und Felice Anerio.
Mit jeweils zwei Werken der genannten Komponisten hat sich der regelmäßig auf den Neuerscheinungslisten erscheinende Kammerchor The Sixteen unter seinem Gründungsleiter Harry Christophers diese Mal dieser Facette gewidmet. In gewohnter Sicherheit und aufgrund der kleinen Besetzung durchsichtigen Stimmführung gestalten sie auch die Stücke dieser Epoche mit eloquenter Feinfühligkeit klanglich aufgefächert.