Franz Schubert / Gustav Mahler: Streichquartett Nr. 14 d-Moll D. 810 (Der Tod und das Mädchen) für Streichorchester; Anton Webern: Langsamer Satz für Streichquartett (1905); Franz Schubert / Anton Webern: Deutsche Tänze D. 820 für Orchester; Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Kent Nagano; # Farao B 108116; Aufnahme 2021, Veröffentlichung 30.06.2024 (57'22) - Rezension von Remy Franck

Die erste symphonische Aufnahme mit Kent Nagano und dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg beginnt in einem sehr kohärenten Programm mit Mahlers Bearbeitung von Schuberts Streichquartett Nr. 14, Der Tod und das Mädchen, für Streichorchester

Gustav Mahler hat jede Menge Werke anderer Komponisten bearbeitet, selbst vor den vollendetsten Symphonien der großen alten Meister machte er nicht Halt. Auch eine Reihe von Streichquartetten wurde von ihm für größere Formationen umgeschrieben. Dazu gehört Schuberts Quartett, das weitgehend werktreu für Streichorchester gesetzt wurde.

Nagano dirigiert das Schubert-Quartett in den Ecksätzen und im Scherzo recht dramatisch, mit viel Impetus und federndem Schwung. Im Andante gelingt ihm trotz der größeren Besetzung eine bewegende Stimmung, so dass man die Intimität des Quartetts nicht vermisst.

Anton Weberns Langsamer Satz beginnt, wie die Vierte Brahms-Symphonie, so als hätte das Werk bereits begonnen, als müsse es etwas davor geben. Das hindert Nagano nicht daran, das romantisch ausladende Stück in einem intensiven Spiel zu interpretieren und den Hörer für Weberns herrliche Musik zu gewinnen.

Franz Schuberts sechs Deutsche Tänze für Klavier D 820 wurden von Anton Webern 1931 im Auftrag der Universal Edition für kleines Orchester bearbeitet. Kent Naganos Interpretation zeichnet sich durch eine gute Klangdifferenzierung, raffiniertes Farbenspiel, Detailreichtum und Transparenz aus.

The first symphonic recording with Kent Nagano and the Hamburg Philharmonic begins in a very coherent program with Mahler’s arrangement of Schubert’s String Quartet No. 14, Death and the Maiden, for string orchestra.

Gustav Mahler arranged many works by other composers, even the most accomplished symphonies by the great old masters. He also rewrote a number of string quartets for larger formations. This includes Schubert’s quartet, which he arranged for string orchestra in a largely faithful arrangement.

Nagano conducts the Schubert quartet quite dramatically in the outer movements and the scherzo, with plenty of drive and élan. In the Andante, despite the larger instrumentation, he succeeds in creating a stirring mood that preserves the intimacy of the quartet.

Anton Webern’s slow movement, like Brahms’s Fourth Symphony, begins as if the work has already begun, as if there must be something before it. This does not prevent Nagano from interpreting the romantically expansive piece in an intense performance and winning the listener over to Webern’s magnificent music.

Franz Schubert’s Six German Dances for Piano, D 820, were arranged for small orchestra by Anton Webern for Universal Edition in 1931. Kent Nagano’s interpretation is characterized by good tonal differentiation, refined coloration, richness of detail, and transparency.

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