Liszts ’12 Études d’exécution transcendante’ sind das Hauptstück dieser neuen CD mit dem russisch-israelischen Pianisten Boris Giltburg. Er spielt die revidierte Fassung von 1852, deren programmatische Titel so manchen Interpreten fehl geleitet haben.
Giltburg hat sich sehr genau damit auseinandergesetzt, wie sein hoch interessanter Artikel im CD-Booklet zeigt. Er beweist, dass Liszt mit seinen Titeln keine willkürlichen Bezeichnungen schuf, sondern sehr präzise Programmabläufe im Kopf hatte. Und so sind denn auch Giltburgs ‘Etudes’ über alles Technische und Virtuose hinaus sehr narrativ, klangmalerisch, sehr bildhaft nicht im Sinne von Malerei, sondern eher filmisch-dramatisch und auch poetisch. Es ist schon erstaunlich, was er alles an Farben und Formen aus seinem Fazioli-Flügel herausholt.
Nicht weniger faszinierend sind die ‘Rigoletto-Paraphrase’ und die ‘Leggierezza-Etüde’.