Viel Kraft, ein sehr aktives Rubato, ein tadelloser Spanungsverlauf und ein herausragend gutes, von der Dirigentin perfekt geformtes Orchesterspiel: Nathalie Stutzmann überzeugt mit einer persönlichen und wirklich spannenden Interpretation der Neunten Symphonie von Antonin Dvorak. Sie hat wohl nichts Neues zu sagen, aber das was sie sagt, ist wegen des schon erwähnten Rubatos und einigen auffälligen Texturen vom ersten bis zum letzten Takt interessant. Faszinierend ist auch der volle und satte und dennoch transparente und räumlich gut aufgeteilte Orchesterklang. Da bleibt der Hörer nie unbeteiligt, er ist immer voll dabei und in den beiden letzten Sätzen wird er total in den Sog der Musik gezogen.
Die Interpretation der Amerikanischen Suite hat manches gemeinsam mit der Symphonie: den symphonischen Atem, die warmen Farben, die Transparenz des Orchesterklangs. Stutzmann zeigt viel Gespür für die Tanzrhythmen der Suite, die sie wunderbar schwungvoll dirigiert.
Lots of power, a very active rubato, an impeccable span and outstanding orchestral playing, perfectly shaped by the conductor: Nathalie Stutzmann impresses with a personal and truly exciting interpretation of Antonin Dvorak’s Ninth Symphony. She has nothing new to say, but what she does say is interesting from the first to the last bar, thanks to the aforementioned rubato and some striking textures. The full and rich, yet transparent and spatially well-divided orchestral sound is also fascinating. The listener is always fully engaged, and in the last two movements he is completely drawn into the maelstrom of the music.
The interpretation of the American Suite has much in common with the symphony: the symphonic breath, the warm colors, and the transparency of the orchestral sound. Stutzmann shows great sensitivity to the Suite’s dance rhythms, which she conducts with wonderful verve.