Reynaldo Hahn: L'Ile du Rêve; Hélène Guilmette, Cyrille Dubois, Anaïk Morel, Artavazd Sargsyan, Ludivine Gombert, Choeur du Concert Spirituel, Münchner Rundfunkorchester, Hervé Niquet; 1 CD Bru Zane BZ 1042; Aufnahme 01/2020, Veröffentlichung 11/2020 - Rezension von Remy Franck
Reynaldo Hahn komponierte L’Île du rêve (Die Insel der Träume) mit 19 Jahren. Uraufgeführt wurde das Stück 1898 an der Pariser Opéra Comique. Die ‘Polynesische Idylle’ handelt von der aussichtslosen Liebe zwischen dem europäischen Offizier Loti und der Polynesierin Mahénu.
Die Musik ist nett, mehr aber auch nicht. Sie zeigt, wie unzutreffend und übertrieben all die Werbetexte sind, die veröffentlicht wurden, um die Konzerte in München und die Veröffentlichung der CD anzupreisen. Weder ist dies ein Meisterwerk noch findet sich etwas wirklich Exotisches in der Musik. Handwerklich ist die Musik vielleicht gut gemacht, aber es fehlt ihr an eingängigen Themen, um sie attraktiv werden zu lassen.
Die Aufführung ist ebenfalls nicht berauschend. Hélène Guilmettes enge und nicht besonders einschmeichelnde Stimme ist nicht gefälliger als die von Cyrille Dubois. Beiden fehlt es an Wärme und Rondesse sowie an Textverständlichkeit. Das Münchner Rundfunkorchester spielt recht lebendig, und die Chöre sind exzellent.
Insgesamt aber bringt die Veröffentlichung keinen großen Gewinn.
Reynaldo Hahn composed L’Île du rêve (The island of dreams) at the age of 19. The piece was first performed in 1898 at the Opéra Comique in Paris. The ‘Polynesian Idyll’ is about the hopeless love between the European officer Loti and the Polynesian Mahénu.
The music is nice, but nothing more. It shows how inaccurate and exaggerated all the advertising texts are that were published to advertise the concerts in Munich and the release of the CD. Neither is this a masterpiece nor is there anything truly exotic in the music. In terms of craftsmanship, the music may be well done, but it lacks catchy themes to become attractive.
The performance is also far from being outstanding. Hélène Guilmette’s tight and not particularly ingratiating voice is no more pleasing than that of Cyrille Dubois. Both lack warmth and rondesse as well as text comprehensibility. The Münchner Rundfunkorchester plays quite lively and the choirs are excellent. All in all, however, the release does not bring a big profit.