Dass die Auftritte und Aufnahmen insbesondere mit Christian Tetzlaff immer wieder die Ohren auch der Zuhörer öffnen, ist nicht überraschend. Auch für sein Trio mit seiner Schwester Tanja und dem Pianisten Lars Vogt gilt dieses ebenso. Hier haben sie so altbekannte Werke wie zwei Trios von Dvorak, darunter das Dumky-Trio, für sich intensiv neu gelesen und legen die Deutung nun vor. Ihre Gedanken und Überlegungen zu dem Prozess der Erarbeitung dieser Werke legen sie in einem Interview im Beiheft ausführlich dar.
Beim dritten Trio, das kurz nach dem Tod von Dvoraks Mutter entstand, schaffen sie eine aufgeraute Darstellung, die die Trauerverarbeitung durch Dvorak darstellen könnte. Sie schafft auf alle Fälle eine neue Sicht auf das Werk, die die kompositorischen Akzente stärker herausstellt und damit vom polierten Bild abrückt, dass üblicherweise für die Darstellung der Trios von Dvorak gewählt wird.
Die neue Betrachtungsweise wird noch deutlicher beim Dumky-Trio wirksam. Die Relationen der Tempi werden neu differenzierter gedacht. Dadurch entsteht ein dichtes Geflecht, welches die Tempi nicht nur binär gestaltet. Dadurch wird auch die Nähe zur Volksmusik, eben der Dumka, sozusagen etwas neutraler ausgelegt. Das mag zunächst irritieren, aber beim weiteren und genaueren Hinhören entfaltet es seinen Charakter.
Dass bei diesen drei Beteiligten die spieltechnischen Fähigkeiten wie auch die gestalterischen Möglichkeiten ohne Fehl und Tadel sind und auch die Qualität der Aufnahme ihren Teil zum Gelingen beiträgt, setzt dem Ergebnis noch das i-Tüpfelchen auf.