Diese klanglich verbesserte Aufnahme der 3. Symphonie von Ludwig van Beethoven entstand in der Glanzperiode der damals in Mode gekommenen historischen Aufführungspraxis.
Mitte der Neunzigerjahre waren die Interpreten sich der Wichtigkeit dieses Aufführungsstils noch bewusst und gingen mit viel Elan zu Werke. Auch Jordi Savall, von dem man wohl am wenigsten eine ‘Eroica’ erwartet hätte, trumpft mit gnadenlos kantigem und extrem reliefartigem Spiel auf und kämmt seinen Beethoven kräftig gegen den Strich.
Zusammen mit Nikolaus Harnoncourt und Jos van Immerseel bot er den wohl interessantesten Beethoven-Ansatz dieser Zeit an. Natürlich muss man diese ‘Eroica’ nicht mögen, denn sie ist den großen Aufnahmen von Furtwängler und Karajan diametral gegenübergestellt. Trotzdem bietet sie für jeden Interessierten ein alternatives und vor allem stimmiges Konzept der Beethoven-Deutung an
‘Le Concert des Nations’ begeistert mit einem tadellosen und sehr engagierten Spiel und zeigt zusammen mit Savalls temperamentvollem Dirigieren, wie lebendig und schlüssig die historische Aufführungspraxis doch sein kann. Vieles, was danach gemacht wurde, besaß einfach nicht mehr dieselbe Klasse. Unverständlich, dass es bei dieser einen Beethoven-Einspielung mit Savall geblieben ist…
In 1994 when Jordi Savall made his only Beethoven performance on disc, this was an important contribution to the repertoire of historically informed interpretations. Today, it is still a compelling, incisive account, extremely well played by Le Concert des Nations.