Hier sind die beiden Sonaten op. 120, späte Meisterwerke von Johannes Brahms, in einer neuen Bearbeitung für Flöte und Klavier, die sich also neben die Originalfassung für Klarinette und Klavier, und jene für Bratsche und Klavier stellt. Karl-Heinz Schütz, erster Soloflötist der Wiener Philharmoniker, hat die Bearbeitung selber besorgt, und die bringt ganz gewiss neue Aspekte, weil die Vergeistigung, die Brahms im Alter erreicht hatte, eine andere, eine hellere Farbe bekommt. Und das klingt dann überraschend, aber positiv bereichernd. In der ersten Sonate, die eher dramatisch und leidenschaftlich ist, wird die Musik schon deutlich in Richtung der Zweiten Sonate gerückt, deren liedhafter, ja lyrischer Charakter der Flöte sehr entgegen kommt.
Schütz ist Instrumentalist, der seiner Flöte sowohl fein strahlende wie tief singende, hoch leidenschaftliche wie auch hinreißend zarte Töne zu entlocken weiß und mit einer wundervollen Phrasierung die rechte Stimmung dieser beiden wunderschönen Kompositionen wiederzugeben versteht.
Er wird ebenso klar, klug und gekonnt wie partnerschaftlich begleitet von Maria Prinz, so dass wir es hier mit einer Einspielung zu tun haben, die die beiden Werke mit Kompetenz und Sensibilität in ein neues Licht rückt und zusätzlich noch die genauso gut funktionierenden Bearbeitungen einiger Brahms-Lieder enthält.
Here are the two sonatas op. 120, late masterpieces by Johannes Brahms, in a new arrangement for flute and piano, which thus stands alongside the original version for clarinet and piano, and that for viola and piano. Karl-Heinz Schütz, the first solo flutist of the Vienna Philharmonic, has arranged the pieces himself, and it certainly brings new aspects, because the spirituality, which Brahms had reached in his old age, gets a different, a brighter color. And that sounds surprising, but also positively enriching. In the First Sonata, which is rather dramatic and passionate, the music is already clearly moved in the direction of the Second Sonata, whose lyrical character suits the flute very well.
Schütz is an instrumentalist who knows how to draw from his flute both finely radiant and deeply singing, highly passionate as well as ravishingly tender tones, and with wonderful phrasing he knows how to get the right mood of these two beautiful compositions.
He is accompanied just as clearly, cleverly and skillfully by Maria Prinz, so that we are dealing here with a recording that puts the two works in a new light with competence and sensitivity and additionally includes the arrangements of some Brahms songs that work just as well.