Der Freundeskreis des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg will am 16. Juli dem SWR Vorschläge präsentieren, mit denen der Sender sowohl die Fusion seiner beiden Orchester und damit die Aufgabe der Formation aus Baden-Baden und Freiburg vermeiden, als auch die vorgesehene Einsparsumme mehr als erreichen könnte. « Angesichts der völlig fehlenden Akzeptanz der Fusion in der interessierten Öffentlichkeit, zeichnet sich damit ein für beide Seiten gangbarer Weg ab », heißt es in einer Pressemitteilung.
Hintergrund ist die bislang beschlossene ‘Fusion’ der beiden SWR Sinfonieorchester in Stuttgart ab 2016, die bei Musikfreunden und Musikexperten gleichermaßen auf anhaltende heftige Ablehnung stößt. Außerdem haben sich die bisherigen Bemühungen, eine Fusion der beiden Orchester umzusetzen, als extrem schwierig erwiesen. So wurde für das künftige ‘fusionierte’ Orchester bis heute z.B. kein Chefdirigent gefunden, der den beiden sehr unterschiedlichen Orchestern ein gemeinsames Profil geben könnte. Auch eine Nachfrage nach Konzerten dieses neuen Orchesters ist angeblich bislang weder national noch international erkennbar.
Das Treffen wird am 16. Juli im Freiburger Rathaus stattfinden. Der FFSO geht davon aus, dass daran neben der Stadt Freiburg und dem Land Baden-Württemberg, die bereits beide einen finanziellen Beitrag zum Erhalt des SO entweder beschlossen (Stadt FR) oder mehrfach in Aussicht gestellt haben (Land BW), weitere Kommunen (Städte und Landkreise der Region), Vertreter der heimischen Wirtschaft, vor allem aber auch Mitglieder des Orchesters und die interessierten Landtagsabgeordneten teilnehmen werden.
Der Freundeskreis erwartet außerdem, « dass das Treffen am 16. Juli der Auftakt für einen Prozess sein wird, in dem von den genannten Beteiligten gemeinsam und konstruktiv nach einer Lösung für den Erhalt des SO gesucht wird. Der grundsätzliche Wunsch, das SWR SO soweit irgend möglich zu erhalten, wurde in der Vergangenheit auch vom Intendanten des SWR mehrfach geäußert. Durch die bislang vorliegenden finanziellen Zusagen, zu denen auch die Bereitschaft von rd. 2600 Bürgerinnen und Bürgern gehört, sich mit einer Summe von insgesamt rd. 380 000 Euro pro Jahr an der Finanzierung des Orchesters zu beteiligen, sieht der FFSO gute Aussichten, die vom SWR angestrebte Einsparquote von rd. 2,5 Mio. Euro zu wesentlichen Teilen auszugleichen. Aufgrund der gegebenen Personalstrukturen in den beiden Orchestern läge diese Summe sogar noch über den Einsparungen, die der SWR mit der geplanten Fusion bis 2020 real erreichen würde. Umso unverständlicher ist für den Freundeskreis des SWR SO das in letzter Zeit mehrfach gemachte Angebot des SWR, sein Freiburger Orchester an einen neuen Träger für eine Summe zu ‘verkaufen’, die um mehr als das Doppelte über der seinerzeit angestrebten Einsparsumme liegt. »
Der Freundeskreis geht vielmehr davon aus, dass der SWR auch künftig Träger des SWR SO bleiben wird. Die von dritter Seite in Aussicht gestellten Finanzmittel sollen vor allem für die regionale Jugend- und Bildungsarbeit des Orchesters sowie für eine ausgedehnte Konzerttätigkeit in der Region eingesetzt werden.