Antoni Wit hat in den vergangenen Jahren für Naxos mehrere große Chorwerke aufgenommen, und wenn seine Interpretationen der Kompositionen Krzysztof Pendereckis hervorstachen, dann ist in diese Reihe herausragender Aufnahmen auch jetzt diese des Dvorak-Requiems zu setzen. Wit ist hier eine sehr in sich geschlossene, die Struktur vom ‘Introitus’ bis zum ‘Agnus Dei’ gut verbindende Einspielung gelungen. Das kommt nicht zuletzt durch eine optimale Balance zwischen solistischen Einlagen, Chorpartien und dem Orchester. Der Dirigent respektiert auch, dass dieses durchgehend von großer Trauer erfüllte Requiem keinen bombastischen Ausdruck und keine Ausdrucksgewalt verträgt, sondern nur durch Noblesse zu authentischer Wirkung gelangen kann.
In diesem fundamental richtigen Interpretationsansatz wird Antoni Wit vom Chor und vom Orchester der Warschauer Philharmonie bestens unterstützt. Auch das homogene Solistenquartett ist ein Gewinn für diese Produktion. Neben Christiane Libors goldwarmer Stimme ist der Tenor Daniel Kirch ein zuverlässiger Interpret.
Janusz Monarchas prächtige Bassstimme und Ewa Wolaks Alt vervollständigen das Quartett absolut tadellos.
Die Tonaufnahme ist räumlich, leicht dröhnend im Bassbereich, und daher nicht hundertprozentig transparent. Dieser Einwand soll uns nicht daran hindern, diese neue Einspielung neben die Referenzaufnahmen von Kertesz und Ancerl (die Prager, nicht die Berliner Aufnahme) zu stellen.
Here we have a new recording of Dvorak’s Requiem which is certainly excellent enough to take a place right beside the longtime reference productions (Kertesz and Ancerl from Prague). The balance between the brilliant Warsaw Philharmonic Orchestra, the outstanding Choir and four first rate soloists is optimal.