Streichquartette auf historischen Instrumenten sind eher selten, daher verdient diese Aufnahme mit dem Schweizer ‘Quatuor Terpsycordes’ Aufmerksamkeit. So mancher Schubert-Freund wird dabei freilich schockiert sein, so neu ist die Klangerfahrung in den beiden auf dieser CD aufgenommenen Quartetten.
Das Quartett Nr. 12, auch als ‘Quartettsatz’ bekannt, entstand 1820 und blieb unvollendet. Allein der erste Satz wurde fertig und ist immer, auch auf modernem Instrumentarium, ein erregendes Erlebnis, zeigt er doch einen experimentierenden Schubert auf dem Wege zu einem neuen Stil. Das ‘Quatuor Terpsycordes’ entwickelt nicht nur eine großartige dramatische Kraft, es kontrastiert den Satz auch in ungeheurer Schärfe und mit einer Erregung, wie man sie wohl selten vernommen hat.
Auch im 15. Quartett werden Konturen betont, Dynamik ausgeweitet, Beleuchtung dramatisiert, und das alles in einer Intensität, die zu ganz neuen Ausdrucksmöglichkeiten führt, mit einer durchgehend packenden Febrilität.