Der Trilogie dritter Teil: die Gesamtaufnahme der Klaviertrios und der Konzerte von Robert Schumann wird mit dem Cellokonzert und dem Ersten Trio beendet. Und wieder einmal begeistert uns die schiere Musikalität der Aufführungen.
Jean-Guihen Queyras hat keine Mühe, sich seinen Vorgängern anzupassen und mit Pablo Heras-Casado sowie den Musikern des Freiburger Barockorchesters die alten Tapeten herunterzureißen und neue aufzuhängen, alle Leuchten gegen LED auszutauschen und Schumanns Cellokonzert in neuen Klängen ertönen zu lassen, um so der Romantik des Stückes eine neue Bedeutung zu gaben und die Musik tiefschürfender auszuloten, mit den zwei Seiten des Komponisten eben, Enthusiasmus und Abgründe.
In seinem zupackend scharfen Spiel lässt Queyras sein Instrument auch singen, immer im perfekten Dialog mit dem Orchester.
Für das Klaviertrio Nr. 1 – ein Geschenk des Komponisten an seine Clara – finden sich die drei Interpreten wieder, die die beiden anderen Trios zum Erlebnis gemacht haben, Isabelle Faust, Jean-Guihen Queyras und Alexander Melnikov. Sie spielen wie gewohnt, kontrastreich, rhythmisch straff, mit fein gesteuerter Dynamik und wunderbar frischen Farben.
So wirkt das Werk sehr ‘modern’, ja fast gewagt für die Zeit seiner Entstehung, voller Energie und Leidenschaftlichkeit.