Antonin Dvorak hat selber von seiner populären Symphonie ‘Aus der Neuen Welt’ eine Fassung für Klavier zu vier Händen angefertigt. Das Werk sollte nicht nur im Konzertsaal erklingen, sondern auch in möglichst vielen Stuben von betuchten Bürgern und damit seine Popularität um ein Vielfaches steigern.
Heute löst eine Reduktion auf zwei Klaviere eher Befremden aus und ist in Zeiten medialer Vervielfältigung des Originals eigentlich überflüssig. Als Kuriosität sollte man die komprimierte Symphonie dennoch nicht abtun, insbesondere wenn sie von einem derart erfahrenen und eingespielten Duo wie Evelinde Trenkner und Sontraud Speidel interpretiert wird.
Die zwei Pianistinnen schaffen es, die symphonische Spannung über rund 45 Minuten aufrecht zu erhalten. Das Scherzo mag vielleicht in dieser Fassung etwas an Spritzigkeit verlieren, dafür werden wir im Adagio mit wunderschönen Klangfarben mehr als entschädigt. Letztlich steht auch das majestätisch-erhabene Finale kaum im Schatten der großen Orchesterfassung.
Evelinde Trenkner und Sontraud Speidel haben sich über die Jahre als perfektes Team entwickelt, das es braucht, um eine derart komplexe Partitur auch in komprimierter Fassung kraftvoll und glaubhaft zu interpretieren.
Colourful and musically rewarding performance of Dvorak works in the four-handed version for the piano.
Eine andere Rezension gibt es hier.