Mit nicht enden wollender Regelmäßigkeit veröffentlicht Wergo neue Aufnahmen des zeitgenössischen deutschen Komponisten Enjott Schneider. Alle Werke sind für Orchester und meist auch noch für einen Solisten geschrieben, wobei die Spannbreite der eingesetzten Soloinstrumente sehr weit reicht.
Hier werden zwei Orchesterwerke mit zwei Konzerten verbunden. Yin & Yang bezieht sich auf den Daoismus, wonach es keine Dualität gibt, sondern Gegensätze einem ständigen Wandel unterliegen. Mozart Ascending und Raptus spielen mit Zitaten der Komponisten Mozart und Beethoven. Aus der Oper Bahnwärter Thiel hat Schneider die Suite Innenwelten zusammengestellt.
Wu Wei ist einer der prägenden Solisten der Sheng, dieses Instrumentes der traditionellen chinesischen Musik. Diese Mundorgel beherrscht er und hat deren Spielweisen weiter entwickelt. Diese Vertrautheit kann man bei der prägenden Zeichnung der Komposition erleben. Die junge Solooboistin des London Symphony Orchestra, Juliana Koch, lässt sich nicht von dem oft näselnd traurigen Ton der Oboe beherrschen, sondern lässt die an Mozart orientierte Musik tänzelnd aufblitzen. Dass beide Solisten über technische Zweifel erhaben sind, steht außer Frage.
Für diese Aufnahme hat sich erstmals das Philharmonische Orchester Jena begeistert, das von seinem Chef Simon Gaudenz geleitet wird. Ihrem engagierten und charaktervollen Spiel ist der Spaß an dieser Musik anzumerken.