Bach hat zu jedem kirchlichen Feiertag mindestens eine Kantate geschrieben. So sind mehr als 200 Kantaten und zusätzlich noch unvollendete bekannt sowie solche, von denen wir nur Kenntnis haben, aber keinen Notentext.
Aus dieser reichen Auswahl hat der aktuelle Thomaskantor Gotthold Schwarz drei Kantanten ausgewählt, die nach ihren Texten dem 13., 14. bzw. 15. Trinitatissonntag zugeordnet sind. Die Kantate ‘Wer Dank opfert, der preiset mich’, ein Werk mit virtuosem Anspruch, wird von zwei Choralkantaten gerahmt. Diese Aufnahme ist nur der Auftakt zu weiteren geplanten Einspielungen.
Der Thomanerchor aus Leipzig an der Wirkungsstätte des Barockkomponisten ist ein natürlicher Präsentator dieser Werke. Das Gesangsensemble kann auf eine lange und intensive Tradition und Verbindung gerade auch mit Bach zurückblicken. Zwar findet naturgemäß ein regelmäßiger Wechsel in der Besetzung des Chores statt. Das tut der Interpretation aber keinen Abbruch, da sich die Jugendlichen in die Musik vertiefen und sie mit großem Engagement singen. Was ihnen trotz aller intensiven Vorbereitung noch an ausgefeiltem Klang fehlen mag, gleichen sie durch jugendliche Frische aus.
Gotthold Schwarz steht neben dem Chor mit dem ‘Sächsischen Barockorchester’ ein eigenes von ihm ins Leben gerufenes Instrumentalensemble zur Verfügung, das seine Vorstellungen von Phrasierung, Dynamik und anderen Gestaltungsideen punktgenau umsetzten kann.
Dazu kommen die Solisten, die, wie man im Netz herausfinden kann, entweder aus dem Chor stammen oder zum Teil auch aus dem Dresdner Kreuzchor. Sie liefern deutlich mehr als ordentliche Solobeiträge zum Gesamtkomplex bei. Der Altus Stefan Kahle hat schon eine ausgeformte Stimme zu bieten, scheint aber auch mit Mitte Zwanzig noch Potential für die Entwicklung zu bieten. Die anderen drei Solisten sind da schon einen Schritt weiter. Das Quartett ergänzt die Vorgaben von Chor und Orchester mit reizvollem Timbre.