Harmoniemusik war im 18. und 19. Jahrhundert ein beliebtes Genre, vor allem in aristokratischen und grossbürgerlichen Kreisen. Bläserensembles waren in jenen Zeiten gewissermaßen die Party-Combos, die Festlichkeiten im Freien musikalisch ausgestalten sollten. Für die Komponisten war es eine gute Gelegenheit, ihre Musik unters Volk zu bringen, weshalb auch große Meister wie Joseph Haydn gelegentlich auf das Genre zurückgriffen.
Wo eine Nachfrage besteht, entwickelt sich auch ein Angebot. So ist es kaum verwunderlich, dass es vielerorts noch ungehobene Schätze gibt, wie in der Universitätsbibliothek von Breslau.
Musiker des Nationalen Forums für Musik (NFM) in Breslau haben sich nun einiger verschollener Partituren für Bläsersextett angenommen und haben hörbar Spaß an dieser Musik.
Sie spielen schwungvoll, mit großer Lust am Musizieren, am Geschichten erzählen, ohne diese Werke aufzudonnern und mehr aus ihnen zu machen, als sie sind: Kleinode, die man liebevoll pflegen soll.