Johann Strauss II: Ritter Pasman; Josef Hopferwieser (Karl Robert von Anjou), Sona Ghazarian (Königin), Artur Korn (Ritter Pasman), Trudeliese Schmidt (Eva), Eberhard Waechter (Rodomonte), Horst Witsche (Omodé), Axelle Gall (Gundy), Peter Drahosch (Mischu), ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Heinz Wallberg; Johann Strauss II: Ballettmusik aus Ritter Pasman; Slowakisches Staatsorchester, Alfred Walter; 2 CDs Orfeo C 20062; Liveaufnahme 10.1975, Veröffentlichung 07.05.2021 (133') – Rezension von Remy Franck
Am 1. Januar 1892 an der Wiener Hofoper uraufgeführt, ist Ritter Pasman Johann Strauss’ einziger Versuch, eine Oper zu komponieren. Bei einem Festgelage nach einer Jagd küsst ein Jäger die Frau von Ritter Pasman auf die Stirn. Der eifersüchtige Ehemann beschwert sich darauf beim König. Er verlangt als Wiedergutmachung, die Frau des unbekannt gebliebenen Jägers küssen zu dürfen. Zur Überraschung aller erklärt der König, er sei der unbekannte Jäger gewesen. Und so kommt es, dass Pasman die Königin küssen darf.
Dieses banale Sujet konnte wohl keine großartige Oper ergeben. Daher enttäuschte die Uraufführungsproduktion in Wien genau wie es diese 1975 bei einer konzertanten Aufführung live gemachte Aufnahme tut. (Sie erschien damals auf LP und dies ist die erste CD-Veröffentlichung).
Heinz Wallberg gelingt es nicht, die sich schleppend dahinziehende Musik auf die höhere Ebene zu heben. Auch seine Sänger bleiben blass, und die Chöre klingen bloß routiniert. Die Aufnahme leidet zusätzlich unter einem sehr matten Klangbild, das auch das Orchester stark benachteiligt.
Neben der einigen Quellen zufolge übrigens stark gekürzten Oper ist auf der 2. CD auch noch die Ballettmusik der Oper mit der Slowakischen Staatsphilharmonie unter Alfred Walter zu hören. Da zumindest Teile dieser Ballettmusik gelegentlich in den Wiener Neujahrskonzerten auftauchten, zeigen Vergleiche, dass Dirigenten wie Clemens Krauss, Carlos Kleiber oder Willy Boskowski dieser Musik mehr abgewannen als Walter. Zusammenfassend kann man sagen, dass dies von vorne bis hinten eine uninspirierte und uninspirierende Veröffentlichung, die das Material für Pressung und Verpackung nicht wert ist.
First performed at the Vienna Court Opera on January 1, 1892, Ritter Pasman is Johann Strauss’ only attempt at composing an opera.
At a banquet after a hunt, a hunter kisses Knight Pasman’s wife on the forehead. The jealous husband complains to the king. As compensation, he demands to be allowed to kiss the wife of the unknown hunter. To everyone’s surprise, the king declares that he was the unknown hunter. And so it happens that Pasman is allowed to kiss the queen.
This banal subject could probably not make a great opera. Therefore, the premiere production in Vienna disappointed just as this recording does. It was made live at a concert performance in 1975. It was released then on LP, and this is the first CD release.
Heinz Wallberg fails to enliven the dragging music. His singers also remain pale, and the choirs sound merely routine. The recording additionally suffers from a very dull sound, which severely disadvantages the orchestra.
In addition to the opera, which according to some sources has been severely cut, by the way, the 2nd CD also features the opera’s ballet music with the Slovak State Philharmonic under Alfred Walter. Since at least parts of this ballet music occasionally appeared in the Vienna New Year’s Concerts, comparisons show that conductors like Clemens Krauss, Carlos Kleiber or Willy Boskowski were more successful with this music than Walter. In summary we can say that this is a totally uninspired and uninspiring release, not worth the pressing and packaging materials.