Jeff Beals symphonische Suite mit Themen seiner Filmmusik für die TV-Serie ‘House of Cards’ ist sehr abwechslungsreich und konfrontiert den Hörer mit einer stilistischen Vielfalt, die einerseits belebend wirkt, andererseits aber auch irritiert, weil sie für meinen Geschmack zu effekthascherisch ist und daher den Anspruch auf eine symphonisch wertvolle Musik verliert. Gewiss es ist eine Filmmusik und manchmal erheischt sie das Bild, das man nicht hat, und insbesondere, wenn man gar nicht weiß, um was es in dieser Serie geht, ist man etwas verloren in diesem Sammelsurium von Themen. Aber eins muss man dem Komponisten lassen: Apoll hat über seinem Haupt ein unerschöpfliches Füllhorn von Melodien ausgeschüttet.
Die ‘House of Cards Fantasy’ für Flöte und Orchester klingt vielversprechend, ist aber nach drei Minuten schon zu Ende. Frustrierend, weil Sharon Bezaly mit virtuosem Spiel fasziniert. Entschädigung gibt es im dreisätzigen Flötenkonzert, das immerhin 23 Minuten dauert und im ersten Satz über einen nonchalanten Orchesterteppich eine bewegungsreiche Flötenmelodie zieht. Der zweite Satz ist stimmungsvoll-lyrisch und ähnelt darin sehr dem ‘Canticle für Streichorchester’, der dritte fordert von der Solistin viel Virtuosität, und Sharon Bezaly fasziniert mit einem lebhaften Flötenflug.
Das zweite Solistenkonzert der Produktion ist das anmutig melodische Gitarrenkonzert: eine angenehme Hörkost!