Musik der ‘Belle Epoque’ spielt das ‘Galatea Quartet’, aber es ist keine ‘Belle Epoque’-Musik, keine leichte, verspielte, unbeschwerte Musik. Schon das ‘Quatuor à cordes nº 1 op. 5’ von Darius Milhaud, 1913 in der Provence komponiert und dem Impressionisten Paul Cézanne gewidmet, ist ist mit seinen mittleren Sätzen ‘Intime, contenu’ und ‘Grave, soutenu’ alles anderes als fröhlich. Das ‘Galatea Quartet’ spürt diesen Stimmungen spannungsvoll nach und mischt die Farben zu einem geheimnisumwitterten Elixir. Die beiden rhythmischen Ecksätze leben von der Klarheit der Texturen, ein Merkmal, das auch das Debussy-Quartett auszeichnet, das sehr transparent klingt, fein gezeichnet und zauberhaft sensuell im Andantino.
Die Sonatine für Streichquartett von Pierre Menu, drei Jahre vor seinem frühen Tod im Alter von nur 23 Jahren entstanden, wirkt etwas mager nach Debussy, und das zweite Milhaud-Quartett – er schrieb ihrer 18 im ganzen – hätte einen stärken Eindruck hinterlassen. Es hätte mit etwas Kompromissbereitschaft für die ‘Belle Epoque’ Marketing-Idee gepasst, aber mit historischer Genauigkeit nimmt es die CD ja sowieso nicht so genau, denn der Waggon auf dem sich die vier Musiker fürs Cover-Bild ablichten ließen, stammt keinesfalls aus dem Fuhrpark der Pariser ‘Métro’, auch wenn die Züge der ehemaligen Privatgesellsaft Nord-Sud tatsächlich in Beige gestrichen waren (Nord-Sud wurde erst 1931 von der ‘Compagnie du chemin de fer métropolitain de Paris’ übernommen).
There is much clarity and tension in these performances, not to speak about abundant colors. Yet, the Menu Sonatine is a weak ending and leaves the listener a bit hungry for more substantial music.