Der österreichische Dirigent Nikolaus Harnoncourt ist am Samstag 5. März im Alter von 86 Jahren gestorben. In einer schriftlich verbreiteten Erklärung von Harnoncourts Witwe Alice vom Sonntag heißt es: « Am 5.3.2016 ist Nikolaus Harnoncourt friedlich im Kreis seiner Familie entschlafen. Trauer und Dankbarkeit sind groß. »
Harnoncourt wurde 1929 in Berlin geboren und wuchs in Graz auf. Von 1952 bis 1969 spielte er als Cellist bei den Wiener Symphonikern. 1953 gründete er das ‘Concentus Musicus Wien’, um Alte Musik auf historischen Instrumenten zu spielen. Er leistete auf diesem Gebiet Pionierarbeit. Er kehrte aber auch immer wieder ans Pult großer Orchester, u.a. der Wiener Philharmoniker zurück.
Harnoncourt hatte im Dezember 2015 angekündigt, sich vom Podium zurückzuziehen: « Meine körperlichen Kräfte gebieten eine Absage meiner weiteren Pläne. »
Von 1972 an unterrichtete er Aufführungspraxis und historische Instrumentenkunde als Professor am Salzburger Mozarteum. Der Mozartwoche ist sein erster Auftritt als Dirigent in Österreich zu verdanken, 1980 am Pult des Concertgebouw Orchesters Amsterdam. Auch für sein Debüt mit den Wiener Philharmonikern sorgte die Stiftung Mozarteum. Denn zu seinen Lebzeiten wollte Herbert von Karajan ihn nicht bei den Festspielen sehen. In einer Presseaussendung der Salzburger Festspiele heißt es: « Karajan und Harnoncourt das waren zwei musikalische Welten. Eines hatten sie allerdings gemeinsam. Beiden ging es um die Wahrheit in der Musik, beide waren lebenslang Suchende, aber diese Suche gestaltete sich bei beiden radikal anders. »