Der heute 32-jährige chinesische Geiger, der in seiner Heimat und dann bei Antje Weithaas an der Hochschule für Musik ‘Hanns Eisler’ in Berlin ausgebildet wurde und in der Folge zahlreiche Preise gewann, ist gewiss ein herausragendes Talent. Er beeindruckt nicht nur mit seinen technischen Fähigkeiten, sondern ebenso mit einem warmen, beseelten und stets vollen, lyrischen Ton, der zu großen Emotionen führen kann. Entsprechend romantisch-sensibel spielt er Bruchs Schottische Fantasie, der zudem – nicht zuletzt durch das schwungvolle Orchesterspiel – eine gewisse Grandezza nicht abgeht.
Die gute Zusammenarbeit zwischen dem von Yang Yang geleiteten Orchester und dem Solisten funktioniert im ersten Satz des Tchaikovsky-Konzerts nicht mehr so gut. Und das liegt nicht am Solisten, sondern am Dirigenten, der bei dem eher langsamen Tempo, das Feng im ersten Satz wählt, das Orchester nicht elastisch genug und viel zu kraftvoll spielen lässt. Da geht viel von Tchaikovskys Eleganz im Orchesterhämmern verloren. Sehr schön gelingt dann die Canzonetta und das Finale ist ein einziges solistisches wie auch orchestrales Feuerwerk mit hinreißend charmanten langsamen Passagen. Wie schade, dass der erste Satz einen so schlechten Eindruck macht.
Das Klangbild ist klar, transparent, räumlich weit angelegt und im Surround opulent.
Ning Feng’s performances of both the Fantasy and the Concerto show an exceptional technical and musical talent. Beyond his stunning violin playing, his artistry and musical thought bring truly romantic feelings and emotions to the music.