Agostino Steffani (1654-1728) wurde dem Publikum durch Cecilia Bartolis CD ‘Mission’ bekannt gemacht. Mit der italienischen Mezzosopranistin gibt es auch eine Aufnahme des ‘Stabat Mater’, aber ansonsten ist Steffanis Präsenz im Schallplattenkatalog eher karg. Hier ist nun endlich die Gesamtaufnahme der Oper ‘Niobe, Regina di Tebe’!
Steffani war ein Komponist, Diplomat und katholischer Titularbischof, der im Laufe seiner Karriere und im Auftrag der römisch katholischen Kirche viele Städte Europas bereiste. Die Musik war in seinem Leben immer präsent, denn neben seinem Theologiestudium hatte Steffani in Rom ebenfalls ein Musikstudium absolviert.
Sein heute quasi vergessenes Werk beinhaltet vor allem Opern, mit Einflüssen des italienischen, des französischen und des deutschen Repertoires.
‘Niobe, Regina di Tebe’ ist eine richtiges Kleinod in Steffanis Schaffen. Das Werk aus dem Jahre 1688, basiert auf Metamorphosen des römischen Dichters Ovid. Es geht hier um die hochmütige Königin Niobe von Theben, deren Überheblichkeit die Götter mit dem Tod der 14 Königskinder bestrafen 2008 wurde das Werk von Thomas Hengelbrock der Vergessenheit entgerissen und beim Schwetzinger Festival vorgestellt. Es folgten Aufführungen in London, Lissabon, Luxemburg und Boston, wo dieser Mitschnitt beim ‘Early Music Festival’ entstand.
Die musikalische Leitung teilten sich die beiden Leiter des Bostoner Festivals, Paul O’Dette und Stephen Stubbs. Die kanadische Sopranistin Karina Gauvin überzeugt sowohl mit ihrem dramatischen Portrait von Niobe als auch mit ihrem direkt magischen Stimmtimbre. Der König aus Theben wird vom Countertenor Philippe Jaroussky gesungen und gespielt. Er liefert eine in allen Hinsichten gute Darstellung des kriegerischen Königs. Terry Wey, in der Rolle von Creonte, ist ein anderer, sehr guter Countertenor dieser Produktion. Alle weiteren Rollen sind zufriedenstellend besetzt.
Diese Aufnahme von ‘Niobe’, ist ein Must nicht nur für Entdecker von Steffanis raffinierter Musik, sondern für alle Freunde von Barockmusik.
A gem in Steffani’s oeuvre, Niobe, Regina di Tebe comes here in a brilliant performance, with outstanding singers and a very good orchestra.