Laut den Evangelien, sprach Jesus noch sieben Worte, als er am Kreuze hing. Sie reichen von der Bitte an den ‘Vater’, den Peinigern zu vergeben, über die Frage, warum Er ihn verlassen habe bis zum: ‘Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist.’
Diese sieben Worte hatten es Haydn angetan: Er schrieb dazu eine Orchesterfassung, eine Klavierbearbeitung, ein Oratorium und eine Quartettversion, bestehend aus einer ‘Introduzione’, die das deutet, was der Kreuzigung vorausgegangen war, siebenmal einer ‘Sonata’, als musikalische Verkörperungen der sieben letzten Worte, und einem ‘Terremoto’, Illustration des Erdbebens nach dem Tode des Gekreuzigten: alles langsame Sätze, außer dem Finale.
Die rezenteste Aufnahme kommt aus Spanien, und für Spanien, genauer für die Karfreitagsfeier in Cadiz hatte Haydn sein Werk 1786-7 komponiert. Das ‘Cuarteto Casals’ (Vera Martinez-Mehner, Abel Tomàs, Jonathan Brown und Arnau Tomàs), das bereits mit mehreren Einspielungen, – so Schuberts Quartett in Es-Dur D. 87 und das gewaltige in G-Dur D. 887, oder auch die Quartette Opus 33 von Haydn –, Aufsehen erregt hat, spielt dieses einzigartige Haydn-Werk mit einer Schlichtheit, die Garantie für Intensität ist, mit einem Einfühlungsvermögen, das keiner Worte mehr bedarf, um die sieben Worte auszudrücken. So ist eine auch klanglich überragende Interpretation entstanden, die zu einem wahren Oratorium wird. In ihm einen vier begabte Musiker ihr Spiel zu einer einzigen Stimme, ernst, nobel und vergeistigt, schlichtweg ergreifend schön.
The Casals Quartet plays Haydn’s ‘Seven Words’ with a simplicity which is a guarantee for intensity, and an intuition which needs of no more words to express seven words. So this outstanding interpretation becomes a real chamber music oratorio.