Keine Frage, dies ist eine sehr schöne Aufnahme von Claudio Monteverdis ‘Il ritorno d’Ulisse in patria’. Allerdings dirigiert Sir John Eliot Gardiner die Oper mit etwas zu viel Noblesse. Da glänzt es nur von schönen Noten und die ‘English Baroque Soloists’ beeindrucken mit einem klangveredelten Spiel. Doch auf die Dauer wirkt das recht flach und langweilig, man vermisst Ecken, Kanten, Virtuosität, eben das barocke Feuer und die Wildheit, die dieser Epoche ja innewohnt.
Das Solistenensemble singt durchwegs auf sehr hohem Niveau und passt sich hervorragend Gardiners Leseart an. Das führt dann zu einer exzellenten Ensembleleistung und einer an sich sehr homogenen Interpretation. Allerdings fehlt auch den Sängern Lebendigkeit und Leidenschaft, die diese Aufnahme zu einem Erlebnis hätten machen können. So erleben wir zwar eine durchaus schöne, ausgewogene und bestens besetzte Einspielung, aber so richtig packen will Gardiners Monteverdi nicht.