Auf ihrem Weg zur Einspielung aller Symphonien von Joseph Haydn legen die Heidelberger Sinfoniker mit ihrem aktuellen Chef Johannes Klumpp nun eine Auswahl früher Werke vor. Ein besonderer, eher rätselhafter Fall ist dabei die Nummer 108 in B-Dur. Trotz der hohen Nummer ist es eine frühe Komposition. Alle vier Sätze sind sehr kurz. Das musikalisch unauffällige Material im Allegro wird kaum durchgeführt. Immerhin bringt das Menuett eine zugespitzte punktierte Figur hervor, das Trio besticht durch das Fagottsolo. Das Andante ist besinnlich und unterliegt kontrapunktischer Bearbeitung. Für ein bemerkenswertes Klangbild sorgen die parallelen Dezimen.
Mit dieser bereits 27. Einspielung in der Reihe zeigen die Heidelberger Sinfoniker und ihr Dirigent Johannes Klumpp weiter durch die Sturm und Drang Werke von Haydn. Dazu passt ihre Herangehensweise, bei der sie voller Elan und Dynamik gemeinsam diesen Weg beschreiten. Es gelingt ihnen, aus den frühen Werken Facetten und Details heraus zu kitzeln. Dabei werden sie der Dynamik der schnellen Sätze mit frischem Zugriff ebenso gerecht wie rhetorisch ausformulierten langsamen Passagen. Das stürmende und drängende Spiel passt gerade für diese Werke bestens.
On their way to recording all of Joseph Haydn’s symphonies, the Heidelberg Symphony Orchestra with its current leader Johannes Klumpp now presents a selection of early works. A special, rather puzzling case is the number 108 in B flat major. Despite the high number, it is an early composition. All four movements are very short. The musically unremarkable material in the Allegro is hardly performed. At least the minuet brings out a pointed dotted figure, the trio captivates with the bassoon solo. The Andante is contemplative and subject to contrapuntal treatment. The parallel tenths make for a remarkable sound.
With this already 27th recording in the series, the Heidelberg Symphony Orchestra and its conductor Johannes Klumpp continue to show through the Sturm und Drang works of Haydn. Their approach is in keeping with this, in which they tread this path together full of verve and dynamism. They succeed in teasing out facets and details from the early works. They do justice to the dynamics of the fast movements with fresh access as well as to the rhetorically formulated slow passages. The stormy and urgent playing is particularly well suited to these works.