Olli Mustonen, Hannu Lintu und das Finnische Radio Symphonieorchester erweisen sich hier als ideale Interpreten für Prokofiev. Den stilistisch sehr unterschiedlichen Konzerten vermag Mustonen mit viel Fantasie und Virtuosität zu begegnen. Das versöhnliche 3. Konzert mit seinen poetischen Momenten gelingt ihm ebenso überzeugend wie das 4. Konzert für die linke Hand oder das alle Traditionen aufbrechende 1. Konzert, das Prokofiev damals den Ruf des ‘enfant terrible’ einbrachte.
Mustonens ungeheure Virtuosität und Spielfreude sowie sein ganz natürlicher Umgang mit der Modernen geben seinen Interpretationen etwas Leichtes, kaum Greifbares, etwas, das sein Spiel von dem vieler russischer Pianisten unterscheidet.
Es ist wohl dieses typisch finnische Element mit seiner Kühle und seinem selbstverständlichen Umgang mit modernen Klängen, was diese Einspielung auszeichnet und empfiehlt. Das Orchester ist sowieso für diese Art Musik geeicht und der großartige Hannu Lintu vermag auch als Dirigent hier wichtige Akzente zu setzen und vor allem den Mittel- und Nebenstimmen genug Raum zu geben. Wer Prokofiev einmal ‘nordisch’ hören will, der ist mit dieser Einspielung bestens beraten.