Carl Nielsen, den man das nordische Gegenstück Gustav Mahlers genannt hat, schrieb sechs stimmungsvolle und durchaus attraktive Symphonien. Wenn die erste noch an Brahms erinnert, so ist die zweite (mit dem Untertitel Die vier Temperamente) bereits ein sehr unkonventionelles Werk, das uns einen Choleriker, einen Phlegmatiker, einen Trauernden und einen Sanguiniker in realistischen Darstellungen vorstellt.
Die Vierte (Das Unauslöschliche) ist, wie Nielsen selbst sagte, der musikalische Ausdruck des unbedingten Willens, zu überleben. Dieses Werk entstand im Ersten Weltkrieg und skizziert barbarische Konflikte, ehe dann, gegen Ende, eine Blechbläserhymne die Unauslöschlichkeit des Lebens verkündet.
Roger Norrington mag nicht der bedeutendste Nielsen-Dirigent sein, weiß aber das herauszuschälen, was die Eigenart dieser Musik ausmacht. Die Leistung des RSO Stuttgart ist anständig und sauber, wenn auch nicht herausragend.
Carl Nielsen, who has been called the Nordic counterpart of Gustav Mahler, wrote six atmospheric and thoroughly attractive symphonies. If the first is still reminiscent of Brahms, the second (subtitled The Four Temperaments) is already a very unconventional work, presenting us with a Choleric, a Phlegmatic, a Mourner and a Sanguine in realistic portrayals.
The Fourth (The Inextinguishable) is, as Nielsen himself said, the musical expression of the unconditional will to survive. This work was written during World War I and outlines barbaric conflicts before, near the end, a brass anthem proclaims the ineradicability of life.
Roger Norrington may not be the most important Nielsen conductor, but he knows how to bring out what makes this music unique. The RSO Stuttgart’s performance is decent and clean, yet not outstanding.