Dem tschechischen Repertoire widmet sich die norwegische Geigerin Eldbjørg Hemsing auf ihrer rezenten Aufnahme mit dem Violinkonzert von Dvorak und der großformatigen Fantasie von Suk. Den Abschluss bildet das kurze Werk ‘Liebeslied’, das das Eröffnungsstück der sechs Klavierstücke op. 7 von Suk ist und hier in der Bearbeitung von Stephan Koncz erklingt.
Die Fantasie ist quasi eine Tondichtung, die eingängige und virtuose Passagen in ein romantisches Bett fügt, so dass pastorale Eindrücke oder Waldbilder aufschimmern, die von einer tanzenden Solovioline bestimmt werden, die aber darüber hinaus auch dramatische und spektakuläre Punkte in eine intensive orchestrale Landschaft setzt. Das allein romantische ‘Liebeslied’ verdankt seinen Charakter mutmaßlich der Liebe des Komponisten zu seiner Frau Ottilie, der Tochter Dvoraks.
Hemsing ist eine junge europäische Stimme im Reigen der neuen Violinvirtuosen, die mit famosen Darbietungen auf sich aufmerksam macht. Die Interpretation dieser drei Werke scheut sich nicht, deren auch kraftvolle, gefühlsbetonte und bildreiche Sprache zu benennen. Aber deswegen wird die Bewältigung der spieltechnischen Anforderungen nicht hintangestellt, sondern mit der gleichen Sorgfalt und Aufmerksamkeit bedient. So gelingt ihr eine hörenswerte Sicht auf dieses Œuvre.
Neben der gelungenen Realisierung durch das Aufnahmeteam bildet auch das Symphonieorchester aus Antwerpen unter Leitung von Alan Buribayev eine positive Stütze für die Darbietung der Werke, da sie aufmerksam und versiert die reichhaltigen orchestralen Farben darbieten.