Von der Quelle
Weil er jahrelang eng mit Francis Poulenc zusammenarbeitete, ist der französische Pianist Gabriel Tacchino ein Berufener, wenn es um die authentische Darstellung des Poulencschen Klavierwerks geht. Er hat wie kein anderer die Einfachheit der Tonsprache des Komponisten umgesetzt, ohne die Musik in die Banalität zu treiben. Die Aufnahmen der neuen CD ‘Piano melodies’ sind bis auf zwei zwischen 1966 und 1984 entstanden und zeugen von der Gestaltungsphantasie Gabriel Tacchinos. Neu sind nur ‘Léocadia’ (Les Chemins de l’Amour) und der mit Emmanuelle Stephan zusammen interpretierte 2. Satz aus der Klaviersonate zu vier Händen. (Erato 0190295806439)
Diabelli, zu technisch
Die Aufnahmen der Beethovenschen Diabelli-Variationen folgen sich, und die von Martin Helmchen verblasst im Vergleich zu der rezenteren Einspielung durch Filippo Gorini beim selben Label. Helmchen spielt kontrastreich, sehr farbbewusst und doch am Ende zu technisch, um wirklich zu überzeugen. Das Gebäude erstrahlt hier nicht! (Alpha 386)
Ein Spanier in Brüssel
Im frühen 17. Jahrhundert, in einer friedvollen Zeit, erlebte der Brüsseler Hof unter der Herrschaft der spanischen Habsburger eine außerordentliche kulturelle Blüte. Das erzherzogliche Paar, Albert und Isabella Clara Eugenia, finanzierte eine Kapelle mit einer großen Anzahl spanischer, italienischer und englischer Musiker. In diesem Zusammenhang entwickelte sich das Schaffen von Pedro Ruimonte aus Zaragoza. Auf der Doppel-CD ‘Pedro Ruimonte en Bruselas’ zeigt sich in Instrumental- und Vokalwerken die Vielseitigkeit der Musiker des Komponisten. Die Musiker und Sänger der ‘Grande Chapelle’ mit Albert Recasens an der Spitze bringen die Musik in stilvollen und sehr ausgewogenen Interpretationen zu Gehör. (LAU 017)
Singender Saxophon
‘Alexandre Doisy ist ein sensibel und kantabel spielender Saxophonist, der seine CD ‘So french’ mit dem stimmungsvollen Tonbild ‘Impressions d’Automne’ von André Caplet beginnt. Der Preisträger des Münchner ARD-Wettbewerbs spielt auch ‘Choral varié’ von Vincent d’Indy, die ‘Légende’ von Florent Schmitt, ‘Scaramouch’e von Darius Milhaud und die ‘Rhapsodie’ von Claude Debussy sowie andere kleinere Stücke, alles mit viel Gestaltungsphantasie und immer sehr gepflegt. (Klarthe K039)
Voll unter Kontrolle
Claude Debussys ‘Images’, ‘Children’s Corner’, die ‘Suite bergamasque’ und ‘L’isle joyeuse’ präsentiert der koreanische Pianist Seong-Jin Cho auf einer neue CD bei der Deutschen Grammophon. Es sind souveräne Interpretationen, fein austariert und perfekt ausgeleuchtet, interpretatorisch aber recht konventionell. Nichts Neues in Sachen Debussy! (4798308)