Etüden mit Verzierung
Die französische Pianistin Élodie Vignon hat die zwei Bände von Debussys Etüden aufgenommen. Das Spiel ist klar und wohl strukturiert, jedoch ohne wirklichen Mut zur Interpretation und damit zur persönlichen Stellungnahme. Neben den ’12 Etudes’ erklingen auch zwölf Gedichte des belgischen Autors Lucien Noullez, die von Clara Inglese vorgetragen und mit Musik aus den ‘Etudes’ von Elodie Vignon geschmückt werden (Cyprès CYO 1678).
Klavierkonzerte mit Husten
Pianistisch faszinierende, heroisch spannende Interpretationen des Zweiten Klavierkonzerts von Brahms und des Zweiten von Camille Saint-Saëns gibt es in einer Wiederveröffentlichung von Helicon mit Yefim Bronfman und dem ‘Israel Philharmonic’ unter Zubin Mehta. Leider ist der Klang etwas topfig und dicht, sowie unangenehm verziert vom hustenden Publikum. (Helicon 02-9644)
Kraftvoller Brahms
Eine flüssige, kraftvolle Vierte Brahms-Symphonie dirigiert Jukka-Pekka Saraste an der Spitze des WDR Sinfonieorchesters und beendet damit seinen Brahms-Zyklus bei Profil. Ganz eifrig wird die Akademische Festouvertüre gespielt, sehr vital, aber auch auffallend farbig die ‘Tragische Ouvertüre’, die Saraste anfangs drängend, am Schluss dann fast hektisch gestaltet (Profil PH17085).
Keine Chance
Melodiya nimmt Shostakovichs gesamte Symphonien mit dem ‘Tatarstan National Symphony Orchestra, dem Chor ‘Masters of Choral Singing’ und diversen Solisten unter der Leitung von Alexander Sladkovsky in den Katalog. Nun gibt es zu viele gute Aufnahmen (Kitajenko, Barshai, Petrenko …), als dass diese interpretatorisch doch recht vordergründige und klanglich kompakte, bisweilen dröhnenden Aufnahme auch nur ein Quäntchen Chance hätte, neben dieser Elite zu bestehen. (MELCD1002470)