Stimmungsvolles vom Hofe Ludwigs XIV.
‘Music of French Masters’ nennt das Orchester ‘Oh!’, ein Ensemble auf historischen Instrumenten aus Katowice, ein Programm mit Werken von Lully, Corrette, Campra, Fr. Couperin und  Marais. Krzysztof Firlus ist der Solist auf der Viola da gamba, Martyna Pastuszka leitet das Ensemble, dessen Musizieren sich nicht nur durch Lebendigkeit, sondern vor allem durch Gefühlskraft auszeichnet. Aber auch in den schnellen Sätzen sind die Tempi moderat, so dass jede Fetzigkeit zugunsten von Stimmungen vermieden wird. Eine richtig schöne CD! (Dux 1382)

Portrait des Komponisten Benet Casablancas
Mit ‘Dove of Peace’, einer Hommage an Picasso, beginnt eine Portrait-CD des spanischen Komponisten Benet Casablancas. Es ist ein Klarinettenkonzert, zu dem der Komponist vom ‘Royal Liverpool Philharmonic Orchestra’ beauftragt wurde. Das farbig und instrumental ungemein raffiniert orchestrierte Stück führt zu einem quirligen Oktett. ‘Mokusei Gardens’ nennt der Komponist ein ‘Viennese Notebook’, in dem das Ensemble tonmalerisch Stimmungen evoziert. Das Kammerkonzert ‘…der graue Wald sich unter ihm schüttelte » (2011) und ‘Dance, Song and Celebration’, eine Hommage an Xavier Montsalvatge, runden das Programm ab, das von der ‘London Sinfonietta’ unter dem schweizerischen Dirigenten Felix Krieger feinnervig musiziert wird. (Sony 88985468422)

Sehr eigenwillig und manchmal provokant
Auf 3 CDs  hat der Schweizer Pianist Peter Aronsky seine Lieblingswerke eingespielt. ‘Les Délices du piano’ nennt der 73-Jährige sein Programm mit Schumanns ‘Kinderszenen’, den Schubert-Sonaten  D 664 & D 960, Mozarts ‘Sonate facile’, Beethovens ‘Pathétique’, ‘Mondschein’ und ‘Appassionata’ sowie einer Reihe von Chopin-Werken, vor allem Walzern. Das sollte man aber nicht abfällig als etwas ansehen, worauf die Welt nicht unbedingt gewartet hat. Aronsky spielt sehr persönlich, um nicht zu sagen eigenwillig, und seine Tempi bez. sein Rubato lassen schon manchmal aufhorchen. Auch seine Akzentuierungen und sein Phrasieren ist oft ungewöhnlich. Gewiss, viele von Aronskys Entscheidungen sind höchst diskutabel und erstaunen, aber genau dieses Provokante macht die CDs interessant. (Tudor 1690)

Gemütlich und routiniert
Eine etwas gemütliche Große C-Dur-Symphonie von Schubert dirigiert Mariss Jansons an der Spitze des Symphonielorchesters des Bayerischen Rundfunks. Nur der letzte Satz kommt etwas schneller daher, aber auch drollig akzentuiert. Nach Christoph König und Enoch zu Guttenberg wird wohl niemand diese bloß routiniert dargebotenen Symphonie brauchen. (BR Klassik 900169)

 

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