Fesselnde Virtuosität
Antonio Vivaldis Flötenkonzerte op. 10 Nr. 1-6 spielt Vincent Lucas zusammen mit dem von Konzertmeister Gilles Colliard geleiteten ‘Orchestre de Chambre de Toulouse’. Es sind sehr dynamische Interpretationen, die den Soloflötisten des ‘Orchestre de Paris’ vor allem als Virtuosen auszeichnen. Lucas spielt mit atemberaubender Virtuosität und stupender technischer Raffinesse. Das Ensemble aus Toulouse begleitet ihn aufmerksam und mit viel Klangfülle. (Indésens INDE109)
Der süße Klang
Die Sopranistin Ulrike Hofbauer präsentiert mit ‘Co’l dolce suono’ bei Audite virtuose Renaissancemusik für Sopran, Blockflöte und Streicher aus dem venezianischen Künstlerkreis um den Komponisten Adrian Willaert und die Sängerin Polissena Pecorina. Eingespielt mit dem 1991 von Thilo Hirsch in Basel gegründeten Gamben-Ensemble ‘arcimboldo’ geht es darum, die Singstimme in den ‘dolce suono’, den süßen Klang einzubetten (dazu gibt es einen sehr informativen Artikel im Textheft). Musikalisch geschieht das stilistisch souverän, mit raffinierter Verzierungskunst und geschmeidigem Singen auf einem Ensembleklang, der durch seine Eloquenz auffällt. Das Audite-Team hat einen wunderbar transparenten und fülligen Ton besorgt. (Audite 97.731)
Nicht gerade überzeugend
Arien aus Kantaten von Johann Sebastian Bach singt der junge Bariton Benjamin Appl, und das ihn begleitende Ensemble ‘Concerto Köln’ ist auch in einigen Instrumentalstücken zu hören. Appl gestaltet phantasievoll und ist am überzeugendsten, wenn er so richtig herzhaft singt. An anderen Stellen klingt die Stimme nur technisch und vermittelt kaum richtige Emotion. Im unteren Register fehlt es ihr auch deutlich an Präsenz. Eine rundum eher enttäuschende Produktion. (Sony Classical 190775851622)
Reduzierter Mozart
Das ‘Fine Arts’ Quartet, der Pianist Alon Goldstein und der Kontrabassist Alexander Bickard setzten ihre Reihe der von Ignaz Lachner für Streichquartett, Kontrabass und Klavier bearbeiten Mozart-Konzerte fort. Diesmal stehen die Klavierkonzerte Nr. 23 und 24 auf dem Programm, also KV 488 und KV 491. Beherztes Spiel sowie ein perfekt gemischter, fein nuancierter und transparenter Klang machen diese Aufnahmen zu einem puren Hörvergnügen. (Naxos 8.573736)
Christina Pluhar im Himmel
Mit dem zugkräftigen, weil Aufsehen erregenden Titel ‘Himmelsmusik’ geht Christina Pluhar mit ihrem Ensemble ‘L‘Arpeggiata’ auf eine ‘himmlische Reise’ in den Frühbarock, mit deutscher Sakralmusik von Schütz, Theile, Erlebach, Tunder und Johann Sebastian wie auch Johann Christoph Bach. Mit den Solisten Céline Scheen, Philippe Jaroussky, Jesus Rodil und Dingle Yandell werden bekannte und vor allem auch kaum bekannte Kompositionen zu Gehör gebracht, alles auf gewohnt hohem Niveau und mit superben Vokalleistungen. (Erato 0190295634001)
Renaud Capuçon im Kino
Der Geiger Renaud Capuçon präsentiert ein Album mit Bearbeitungen von 19 Filmmelodien aus Filmen wie ‘Cinema Paradiso’, ‘Mission’ (Ennio Morricone), ‘The Godfather’ (Nino Rota), ‘Schindlers List’ (John Williams), ‘The Adventures of Robin Hood’ (Erich Korngold), u.v.a. Es sind bezaubernde, meist sehr lyrische Stücke, die Capuçon gefühlvoll interpretiert, sehr atmosphärisch begleitet von den Brüsseler Philharmonikern unter Stéphane Denève. (Erato 0190295633936)