Lieder von Georges Schmitt in Erstaufnahmen
Vom deutsch-französischen, 1821 in Trier geborenen und 1900 in Paris verstorbenen Organisten und Komponisten Georges Schmitt hat das ‘Trio Cénacle’ (Evelyn Czesla, Sopran, Nico Wouterse, Bassbariton, Michèle Kerschenmeyer, Klavier) für Profil ein Programm mit bisher unveröffentlichten Liedern aufgenommen, in dem sich vor allem Wouterse gestalterisch wandlungsfähig zeigt, während die etwas scharfe Sopranstimme ohne viel Textverständlichkeit einen weniger guten Eindruck macht. Beiden Sängern ist Michele Kerschenmeyer eine zuverlässige Begleiterin. (PH18042).

Normalität
Mit dem klanglich zum Symphonieorchester aufgeblasenen Kammerorchester ‘Nizhny Novgorod Soloists’ dirigiert Maxim Emelyanychev Ludwig van Beethovens Eroica, die in den beiden ersten Sätzen in moderner Normalität fließt, in den beiden letzten Sätzen rasant daherkommt, aber im Gegensatz zur Version von Manfred Honeck kaum neue Ideen enthält, sieht man einmal von einigen schräg genommenen Passagen im Finale ab. Schön und farbig gespielt (abgesehen vom verhetzen 1. Vivace) erklingen dann noch die Haydn-Variationen von Johannes Brahms. Insgesamt keine CD, der man Wichtigkeit zugestehen müsste. (Aparté AP191)

Grimaud mit klarem Kopf
Hélène Grimauds neueste DG-Veröffentlichung heißt ‘Memory’ und vereint eine Reihe von kurzen, introspektiven Werken von Silvestrov, Debussy, Satie und Chopin. Das Programm wird aber nicht dem Konzept unterworfen, denn sentimentale Sülze liegt der Pianistin fern. Sie spielt vielmehr sehr überzeugend mit Farben, Texturen und Bewegung. So zwingt sie den Zuhörer eher zum genauen Hinhören statt zum verträumten Genießen (Deutsche Grammophon 4835710)

Attraktives Finzi-Programm
Gerald Finzis etwas melancholisches Cellokonzert wird auf einer Chandos-SACD von Paul Watkins ausdrucksvoll gespielt. Louis Lortie ist der weich gestaltende Solist in der schönen ‘Eclogue’ für Klavier und Streicher, während er in der neobarocken ‘Grand Fantasia and Toccata’ kraftvoller spielt, um dem großformatigen Orchesterklang vom ‘BBC Symphony Orchestra’ unter Andrew Davis zu begegnen, das im reinen Orchesterstück ‘Nocturne’ gestalterisch überzeugt. Die Platte verdient Beachtung wegen des eher selten zu hörenden Repertoires. (Chandos CHSA 52149)

Für Trompeten und mehr…
Kein reines Solistenprogramm spielt der Trompeter Mathias Höfs auf seiner neuen CD, sondern Stücke für Bläserensemble, bzw. 2, 3 und mehr Trompeten. Zu Gehör gebracht werden Stücke von Richard Strauss, Igor Stravinsky, Itaru Sakaim Leos Janacek und Wolf Kerschek. Klangreinheit- und Schönheit, noble Phrasierung und klangliche Differenzierung sind dabei die Leitlinien der niveauvollen Interpretationen. Das längste Werk ist das fantasievoll komponierte ‘The Trumpets Shall Sound’ von Kerschek, ein Werk für Solotrompete, 9 Trompeten und Orchester, das zeigt, welche oft stupenden klanglichen Möglichkeiten die Trompete bietet. (Berlin Classics 0301129BC)

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