Mozart auf historischer Flöte
Auf der Flöte, die dem Flötenvirtuosen Friedrich Ludwig Dülon gehörte und die ca. 1789 vom bekannten Instrumentenbauer Johann Friedrich Boje (auch Boye oder Boie) in Göttingen hergestellt worden war, spielt der Flötist Marc Zuili mit dem ‘Ensemble Fragonard’ die kompletten Flötenquartette von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Aufführungen auf historischem Instrumentarium geben der Musik einen authentischen Touch, sie sind lebendig, nuancenreich und haben bezaubernde Farben. (Sérénissime HPR0918)

Neues von den Dopplers
Franz Doppler (1821-1883) und sein Bruder Karl (1825-1900) waren zwei angeblich unzertrennliche Flötenvirtuosen. Sie unternahmen zusammen zahllose Konzerttourneen durch Europa. Als Komponisten schufen beide zahlreiche Werke und einige davon komponierten sie gemeinsam. Aus diesem Werk haben Andras Adorjan und Emmanuel Pahud einige bekannte Stück, aber auch Ersteinspielungen wie die der Sonate für zwei Flöten und Klavier, der ‘Variations sur un air hongrois’, des ‘Ungarischen Hirtengesangs’ und ‘Aus der Heimat’ aufgenommen. Dass hier hinreißend gespielt wird, war bei den Namen der beiden Solisten zu erwarten. Zu bestaunen sind sowohl die Virtuosität, aber auch die schier unbegrenzte Farbenkunst und die Art, Stimmungen zu schaffen. (Farao Classics B108104)

Kein Dienst am Komponisten
Piano Classics gibt die gesamte Klaviermusik des ukrainischen Komponisten Igor Shamo (1925-1982) heraus. Es sind das 3 CDs mit ausschließlich Miniaturen, die in mehr oder weniger langen Zyklen gruppiert sind, etwa eine ‘Ukrainische Suite’, ‘Bilder von Russischen Malern’, ‘Hutsul Auqarelle’, ’12 Préludes’ u.a.m. Gespielt werden die Stücke von Dimitri Tchesnokov. Dieser gestaltet die Musik ungemein kraftvoll, sehr sonor, um nicht zu sagen klanggewaltig. Im Vergleich mit anderen Interpreten, etwa Serhiy Salov, fehlt bei Tchesnokov viel an Sensibilität, Raffinement und Farben. Damit wird der Wert dieser Gesamteinspielung, ein durchaus lobenswertes Unterfangen, stark relativiert. (Piano Classics PCL 10152)

Cello-Gesänge

cover Songs of the Cello

Für sein Debutalbum ‘Songs of the Cello’ hat der koreanische Cellist Taeguk Mun – er war 2014 Sieger bei der ‘Pablo Casals International Cello Competition’ und 2016 Gewinner des ‘Janos Starker Foundation Award’ – Bachs Suite für Solo-Cello Nr. 1 sowie Beethovens Erste Cellosonate ausgewählt, ergänzt durch kurze Stücke von Schumann, Schubert, Rubinstein und Pablo Casals. Er liefert damit eine schöne musikalische Visitenkarte ab, auf der sein gleichermaßen rhetorisches wie reflektives Spiel begeistert. Mit seinem Landsmann Chi Ho Han hat er einen exzellenten, dialogbereiten Partner am Klavier. (Warner Classics 0190295633134)

Offenbach-Jahr eingeläutet
Die erste CD-Veröffentlichung zum Offenbach-Jahr kommt vom Label Alpha, mit einer Auswahl an Arien aus verschiedenen Kompositionen. Es sind Stücke aus ‘Vert-Vert’, ‘Orphée aux Enfers’, ‘Mesdames de la Halle’, ‘Fantasio’, ‘Le Roi-Carotte’ usw. ‘Colorature’ heißt die CD, die von Jodie Devos gesungen wird, technisch brillant, aber ausdrucksmäßig etwas gleichförmig. Laurent Campellone dirigiert das Münchner Rundfunkorchester. (Alpha 437)

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