Gaponenko, nur auf dem Klavier
Auf ihrer neuen CD ‘Hommage à Vienne’ spielt die russische Pianistin und Cellistin Elena Gaponenko nur Klavier. Das Programm ist mit Clara Schumanns Scherzo op. 10 und ihren 3 Romanzen op. 11, Schuberts Ungarischer Melodie und dem Impromptu D. 935, Beethovens Polonaise op. 89, Schumanns Faschingsschwank aus Wien sowie den Diabelli-Variationen von Moscheles, Hummel, Kalkbrenner, Liszt, Schubert, Umlauf und F.X. Mozart weit gestreckt und wird von Elena Gaponenko lebendig und inspiriert gespielt (Oehms Classics OC1707) – ♪♪♪♪
Lautenmusik von Jean-Paul Paladin
Der italienische Lautenist und Weinbauer in Lyon, Giovanni Paolo Paladino oder Jean-Paul Paladin (1540-1560) war Lautenist am Hofe von Francois I., Charles III. de Lorraine, und von Königin Queen Mary in Schottland. Musik von ihm ist auf einer CD mit dem britischen Lautenisten Alex McCartney zu hören. Die Interpretationen sind inspiriert rhetorisch und sehr gefällig in ihrem natürlichen Fluss und ihrer angenehm melodischen Schönheit. (Veterum Musica VM 22) – ♪♪♪♪♪
Viel Energie
Der aus der heutigen Ukraine stammende österreichische Komponist Karol Rathaus begann schon früh Musik für Filme zu schreiben, schon ehe er vor den Nazis in die USA flüchten musste. Zuvor hat er Klavierwerke von energetischer Intensität komponiert, die Daniel Wnukowski jetzt auf einer CD von Toccata Classics spielt. Es sind alles Ersteinspielungen, und die CD wird als 1. Folge bezeichnet. Der Interpret spielt mit viel feuriger Kraft und gibt sowohl die Nervosität als auch die drängende Hektik weiter Teile dieses Programms beeindruckend wieder (Toccata Classics TOCC0511) – ♪♪♪♪
Drive und mehr
Die Camerata Alma Viva trägt ihren Namen nicht zu Unrecht. Die Streicher des Ensembles spielen tatsächlich sehr lebendig und mitunter rasant schnell, so in Mozarts Divertimento KV 136-138 die auf einer neuen CD mit Händels Passacaglia, einem Walzer von Kabalevsky und einem Czardas von Vittorio Monti zu hören sind. Die Camerata spielt federnd und mit erfrischendem Drive. Auch eine Portion Drama sowie, in den langsamen Sätzen, viel Sensibilität bereichern das rhetorische Spiel der jungen Musiker. Dass dabei auch Mehrwert geschaffen wird, zeigt die äußerst spannende und packende Darbietung des Monti-Czardas. (NomadMusic NMM062) – ♪♪♪♪
Gitarrist spielt eigene Werke
Der polnische Gitarrist Maciej Staszewski spielt auf einer Dux-CD eigene Werke, drei Konzerte für Gitarre und Streichorchester und einige Solostücke. Staszewski schreibt eine einfach verständliche, entsprechend leicht zugängliche Musik neoklassischen Charakters mit zuweilen romantischer Färbung. Er wird vom exzellenten Streicherensemble Primusz begleitet (Dux 1519) – ♪♪♪♪
Mit innerer Ruhe
Die deutsch-schwedische Pianistin, Komponistin, Lyrikerin, Autorin, Organistin und Musikwissenschaftlerin Ann-Helena Schlüter hat für Hänssler ein reines Bach-Programm mit Fantasien, Duetten, Chorälen und zwei Ricercari aus dem Musikalischen Opfer BWV 1079 aufgenommen. Schlüters unprätentiöse, fein differenzierende und aus einer offenbar großen inneren Ausgeglichenheit entstehende Interpretationen verströmen viel Ruhe. (Hänssler Classic HC18090) – ♪♪♪♪
Italiener in Großbritannien
Das polnische Orkiestra Historyczna OH hat mit der Konzertmeisterin Martyna Pastuszka als Solistin ein Programm mit acht Concerti Grossi aufgenommen, wobei der größte Teil aus der Feder von Francesco Scarlatti stammt, der, in Palermo geboren, in London und Dublin wirkte, ohne freilich den Ruhm seines Bruders Alessandro zu erlangen. Zwei Concerto Grosso-Sonatenarrangements von Geminiani und Corelli vervollständigen das Programm, das akkurat gespielt wird, tänzerisch, ausdrucksvoll, meditativ, wo immer denn welche Form angebracht ist. (Muso mu-030) – ♪♪♪♪