Shorena Tsintsabadze mit romantischem Programm
Die georgische Pianistin Shorena Tsintsabadze hat bei Ars Produktion eine SACD unter das Motto Klavierromantik gestellt. Sie präsentiert darauf eine flüssig und farbig gespielte Version der Etudes Symphoniques von Schumann, dann von Johannes Brahms die Drei Intermezzi op. 117 in einer eher zurückhaltenden, glättenden Interpretation und zum Abschluss in einer inspirierten und kontrastreichen Aufführung das Andante Spianato et Grande Polonaise Brillante von Frédéric Chopin. (Ars Produktion 38303) – ♪♪♪
Beschauliches aus Hamburg
Baryton-Trios und ein Divertimento von Haydn, Franz-Xaver Hammers Sonate D-Dur für Viola da gamba, 2 Hörner und Cello sowie je ein Quartett und ein Sextett von Carl Stamitz spielen die Musiker der Hamburger Ratsmusik auf einer CD von Hänssler. Es ist ein beschauliches Programm, das fein ausbalanciert und eloquent gespielt wird und insgesamt viel Ruhe ausstrahlt. (HC 17064) – ♪♪♪♪
Angenehme Musik
Yuri Zhislin und die Camerata Tchaikovsky haben für Orchid Classics ein Programm mit russischen romantischen Werken aufgenommen, das Zhislin als Arrangeur, Geiger, Bratscher und Dirigent zeigt. Wer bietet mehr? Glazunovs Saxophon-Konzert, für Bratsche bearbeitet, Borodins Nocturne aus seinem Streichquartett Nr. 2, Tchaikovskys Andante cantabile, Rachmaninovs Vocalise und Arenskys Variationen über ein Thema von Tchaikovsky wurden bis auf das Arensky-Stück alle von Zhislin speziell für diese Aufnahme arrangiert. Die Aufnahmen sind ausdrucks- und stimmungsvoll, sehr ausgewogen und lyrisch. Eine Stunde Wohlfühlmusik! (Orchid Classics ORC 100136) – ♪♪♪♪
Martin Jones und Albeniz
Die englische Plattenfirma Nimbus Records bringt die 1995 und 2000 von Martin Jones gemachten Aufnahmen des Klavierwerks von Isaac Albeniz in einer Vierer-Box heraus. Der britische Pianist geht es in diesen Interpretationen nicht so sehr um spanisches Temperament und Kolorit. Stattdessen überrascht er mit einem sehr ausgefeilten Spiel, das sich sehr am Strukturellen orientiert. Spieltechnisch sind diese sehr sachlichen Darbietungen hervorragend. Wer mehr von spanischer Farben hält, sollte woanders suchen (Nimbus NI1711) – ♪♪♪♪
Fibich hätte Besseres verdient
Die vier ersten CDs der Orchesterwerke des Tschechen Zdenek Fibich bei Naxos waren von Mal zu Mal besser geworden, ohne ein wirklich gutes Niveau zu erreichen. Nach fast sieben Jahren Pause kommt Folge 5 mit der Dritten Symphonie sowie der Ouvertüre Sarka, der Ouvertüre zum 3. Akt von Der Sturm sowie dem Trauermarsch aus Die Braut von Messina. Die Musik hat leider nicht viel, um den Hörer zu packen. Marek Stilec scheint keinen Sinn zu haben für die Dramatik der Musik. Das Orchester klingt eindimensional und spannungsarm, ja eigentlich nur langweilig. (Naxos 8.574120) – ♪♪
Zeitreise nach Wien
Ein Programm zum Thema 1900 haben Daishin Kashimoto, Emmanuel Pahud, Paul Meyer, Zvi Plesser und Eric Le Sage für Alpha aufgenommen. Zu hören sind expressive und zupackende Interpretationen von Korngold: das Klaviertrio op. 1 und Zemlinskys Klarinettentrio d-Moll op. 3, Mahler-Lieder in Bearbeitungen für Ensemble, sowie von Alban Berg die von LeSage sehr gut gespielte Klaviersonate op. 1, Vier Stücke op. 5 für Klarinette & Klavier und das Adagio aus Kammerkonzert, arrangiert für Klarinette, Violine, Klavier. Von Schönberg gibt es schließlich die von Anton Webern transkribierte Kammersymphonie Nr. 1 in einer spannenden Interpretation. (Alpha 588) – ♪♪♪♪