Polnische Cellokonzerte
Aus dem Archiv des Polnischen Rundfunks kommen zwei 1996 entstandene Aufnahmen des Cellisten Roman Jablonski, mit dem Cellokonzert Nr. 2 von Grazyna Bacewicz und dem Zweiten Cellokonzert von Krzysztof Penderecki. Diese beiden großartigen Werke werden in spannungsvollen, sehr transparenten und klanglich weiträumigen Interpretationen präsentiert. Das Spiel des Polnischen Radio-Symphonieorchesters unter Tadeusz Strugala und Jerzy Katlewicz beeindruckt ebenso sehr wie die geschmeidigen Interpretationen des Cellisten. (Dux 1605) – ♪♪♪♪
Klangreich: Karg-Elerts späte Werke für Kunstharmonium
Sigfrid Karg-Elert (1877-1933) hat sich sehr für das Kunstharmonium, eingesetzt und komponierte quasi sein ganzes Leben lang für dieses Instrument, wobei er eine große Meisterschaft entwickelte. Nach einer CD mit frühen Werken hat Jan Hennig nun ‘Späte Meisterwerke’ für Ambiente Audio aufgenommen. Hennig, der als Kapellmeister, Studienleiter und Solorepetitor an verschiedenen deutschen Theatern tätig war und unterrichtet, beschäftigt sich seit zwanzig Jahren mit dem Kunstharmonium und gilt mittlerweile als Experte auf diesem Gebiet. Das Programm der CD beinhaltet Zwei Orchestrale Studien, die Tages-Suite (Farben der Frühe, Eine Sonnensekunde, Vergnügter Tag, Abendgefühl & Um Mitternacht) sowie die Sonate für Kunstharmonium Nr. 2 b-Moll op. 46. Jan Hennigs Interpretationen sind nicht weniger meisterhaft als Karg Elerts Kompositionstechnik. So gelingt es ihm, dem von Karg-Elert so geschätzten Instrument eine unbestreitbare Noblesse im Klang zu geben, die alle jene Lügen straft, die behaupten, das Harmonium sei ein minderwertiges und schwerfälliges Instrument. Hennigs feinsinniges Spiel, das Raffinement der Nuancen, die Eleganz des Klangs und der Reichtum an Details bewirken, dass diese CD zu einem ganz besonderen Musikerlebnis wird. (Ambiente Audio ACD-3049) – ♪♪♪♪♪
Frühe Kompositionen von Ferruccio Busoni
Jugendwerke von Ferruccio Busoni (1866-1924), die zwischen 1877 und 1883 veröffentlicht wurden, spielt der Pianist Holger Groschopp auf 3 CDs von Capriccio. Auf rund 70 Tracks erklingen Einzelstücke und Suiten wie Una Festa di Villaggio, 24 Préludes op. 37, Suite campestre, Racconti fantastici und allerlei Tänze, wobei die längste der Miniaturen sechs Minuten dauert. Holger Groschopp spielt flüssig, sensibel und sehr natürlich und kann sich sehr gut auf die wechselnden Stimmungen einschwingen. (Capriccio C5416) – ♪♪♪♪
Karge Musik: Meyers 24 Préludes
Marek Szlezer spielt bei Dux die 1978 entstandenen 24 Préludes von Krzysztof Meyer (*1943). Diese Stücke, die zwischen einer halben und sechs Minuten dauern, sind eher perkussiv als melodisch, und es scheint sich alles um Artikulation und Dynamik zu drehen, was auf das Ohr nicht besonders abwechslungsreich wirkt. Szlezer versucht das zwar mit einem recht phantasievollen Spiel auszugleichen, doch auf Dauer wirkt das ganze etwas repetitiv und nicht wirklich ‘nahrhaft’. (Dux 1609) – ♪♪♪
Orchesterwerke von Franz Schreker
Das Label cpo startet einer Gesamtaufnahme der Orchesterwerke des österreichischen Komponisten Franz Schreker (1878-1934) mit der Einspielung der Symphonie op. 1, des Intermezzos op. 8, der Suite aus dem Tanzspiel Der Geburtstag der Infantin (1908) nach dem Märchen von Oscar Wilde, Valse Lente sowie Festwalzer und Walzerintermezzo. Die farbigen, herrlich orchestrierten und originellen Kompositionen werden von den Bochumer Symphonikern unter Steven Sloane auf sehr gutem Niveau aufgeführt. Sloane pflegt einen nuancenreichen, immer eleganten und spannenden Orchesterklang, der dieser gefälligen Musik bestens gerecht wird. (cpo 777702-2) – ♪♪♪♪