Einen berechtigten Ausreißer leistet sich das ‘Quartetto di Cremona’ in der 5. Folge seiner Beethoven-Integrale: das Streichquintett in C-Dur. Es ist eine nachvollziehbare Entscheidung, da es Beethovens einziges Streichquintett ist. Zudem bleibt das Quartett sich seiner Linie treu, frühe Werke späteren Kompositionen gegenüber zu stellen. Der Eindringling aus den Jahren 1800/1801 fügt sich nahtlos in die bis dato packende Beethoven-Lektüre. Er tritt wuchtig auf, zeigt Ecken und Kanten, ist manchmal echt störrisch, andererseits aber ebenso lyrisch zart. Lawrence Dutton auf der zweiten Bratsche passt sich perfekt dem hingebungsvollen Spiel des ‘Quartetto di Cremona’ an – als wäre er schon immer dabei gewesen.
Das späte a-Moll-Quartett lässt gleich zu Beginn durch den verstörend-bedrückenden Einstieg aufhorchen. Wiederum packen die vier Italiener den Stier bei den Hörnern, stürzen sich ohne Wenn und Aber in diese fast schon schicksalhafte Musik, in der Beethoven hörbar um sein Leben schreibt. Die kompakte, intensive Klangsprache des Quartetto di Cremona verdeutlicht sehr plastisch, wie sich Beethovens Musik in seinen letzten Jahren verdichtet.
Full-blooded, passionate performances of Beethoven’s early Quintet op. 29 and the late Quartet op 132.